Sabine Barbisch

werkraumschule – mehr Zeit und mehr Erfahrung für die Handwerker der Zukunft

Juli 2017

„lass es höher schlagen: Mehr Zeit, mehr Durchblick, mehr Erfahrung, mehr Beziehung“ – so spricht die Werkraumschule Bregenzerwald interessierte Jugendliche an. Für die Jugend, die Wirtschaft und schlussendlich eine erfolgreiche Zukunft der Region wurde mit der Werkraumschule ein neues fünfjähriges Ausbildungsmodell geschaffen, in dem sich Schule und Lehre auf optimale Art und Weise ergänzen.

Der Werkraum Bregenzerwald und die Bezauer Wirtschaftsschulen haben eine Qualitätsinitiative gestartet, die das regionale Handwerk und dessen erfolgreichen Fortbestand in den Mittelpunkt stellt. Dafür wurde ein neues fünfjähriges Ausbildungsmodell ins Leben gerufen, das einen Lehr- und Handelsschulabschluss sowie die Unternehmerprüfung zum Ziel hat. „Die ersten drei Ausbildungs- und Orientierungsjahre finden in der HAS Bezau statt. Es folgt ein begleiteter, fließender Übergang in eine verkürzte Lehrzeit in den Betrieben“, erklärt Susanne Schedler, Projektleiterin der Werkraumschule Bregenzerwald, grob den Ablauf. Den zahlreichen beteiligten Privatpersonen, Organisationen und Institutionen ist eines gemeinsam: Sie wollen den Bregenzerwald als äußerst lebenswerte Region weiter stärken und mit den vorhandenen Ressourcen in eine erfolgreiche Zukunft führen.

Für die Jugend, für die Wirtschaft, für die Region

„Die Themen Handwerk und Bildung stehen neben vielen weiteren im Fokus des Bregenzerwaldes. Mit der Werk­raumschule wird einmal mehr bestätigt, dass sich Tradition und Moderne gut verbinden lassen“, erklärt Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald. Durch die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Handwerkern und Schulen werde die duale Ausbildung ergänzt und in die Zukunft geführt. Und bei den Schülern werde neben den schulischen und handwerklichen Fähigkeiten vor allem auch die Heimatverbundenheit positiv beeinflusst, legt der Regio-Obmann auf diese Dimension des neuen Ausbildungsmodells besonderen Wert. Die Werkraumschule kombiniert Lehre und Fachschule in einer fünfjährigen Ausbildung, die alle Türen offenlässt und den Jugendlichen ausreichend Zeit gibt, um zu spüren, wohin es sie beruflich wirklich zieht. „Das Ziel dieses Modells ist es, eine zeitgemäße Ausbildung und Nachwuchsförderung für Fachkräfte in handwerklichen Berufen im Bregenzerwald anzubieten“, führt Ausbildungscoach Klaus Metzler aus. Durch die Kombination von schulisch-kaufmännischen Kenntnissen und praktisch-handwerklichen Fertigkeiten sind die Absolventen jedenfalls allseits gefragte Fachkräfte mit großen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und einem besonderen Bezug zum Bregenzerwald.

Fließender Übergang von der Schule in die Lehre

  1. Jahr Handelsschule mit Entscheidung für ein Material, 25 Orientierungsnachmittage sowie zwei bis vier Wochen Praktikum in Betrieben
  2. Jahr Handelsschule mit Entscheidung für einen Beruf, 25 Praxisnachmittage, vierwöchiges Praktikum, am Ende des Jahres fällt die Entscheidung für ein Gewerk
  3. Jahr Abschluss Handelsschule mit zwei Praxiswochen und Entscheidung für einen Betrieb, Beginn des Lehrverhältnisses, verkürztes erstes Lehrjahr
  4. Jahr Lehre, zweites Lehrjahr, Projektwochen jeweils im 4. und 5. Jahr zur Pflege und Festigung gewerksübergreifender Kontakte während der Schul- und Lehrzeit als Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit
  5. Jahr Lehre, drittes Lehrjahr mit Lehr­ab­schlussprüfung (bei einer 4-jährigen Lehrzeit verlängert sich die Gesamtaus­bildungsdauer um ein weiteres Jahr)

Einblicke in die Werkraumschule unter: facebook.com/werkraumschule/

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