Andrea Marosi-Kuster

Andrea Marosi-Kuster (45) leitet die Unternehmenskommunikation der Vorarlberger Landeskrankenhäuser. Sie ist studierte Biologin und gebürtige Burgenländerin.

(Foto: © Matthias Weissengruber)

Neue Ära der Inneren Medizin

April 2017

Die Innere Medizin am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch wurde von Grund auf neu strukturiert. Seit Anfang 2017 gibt es eine neue Aufteilung der einzelnen Schwerpunkte im Sinne einer Fokussierung und Spezialisierung für die Patientenbehandlung. Die Primare Matthias Frick, Karl Lhotta und Holger Rumpold, drei Experten der Inneren Medizin, garantieren eine breite klinische Versorgung der Vorarlberger Patienten.

Mit insgesamt 171 Betten bildet die Abteilung für Innere Medizin das größte medizinische Fachgebiet des Landeskrankenhauses Feldkirch. Bisher wurden die internistischen Fachgebiete Kardiologie, Endokrinologie und Stoffwechsel, Angiologie, Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie, Rheumatologie sowie Nephrologie auf internationalem Spitzenniveau angeboten. Nun ist es notwendig, noch mehr zu fokussieren und die verschiedenen Fachgebiete neu zu organisieren. In Zukunft wird das Fachgebiet der Inneren Medizin in drei wesentliche Fachschwerpunkte neustrukturiert.

Innere Medizin I: Achtung – Herzalarm!

In den Verantwortungsbereich der Inneren Medizin I fallen die Kardiologie inklusive interventioneller Kardiologie, die Angiologie (Gefäßerkrankungen), Endokrinologie (Funktion der Drüsen) und Diabetologie sowie die internistische Intensivmedizin. „Interventionell“ bedeutet die Durchführung von Herzkatheteruntersuchungen bei akuten (Herzinfarkt) und chronischen Durchblutungsstörungen an den Herzkranzgefäßen. „Im LKH Feldkirch werden alle üblichen Katheteruntersuchungen und -behandlungen von Herzerkrankungen durchgeführt. Außerdem besteht hier auch die einzigartige Möglichkeit, alle Patienten mit Gefäßerkrankungen in unterschiedlichen Gebieten in einer Abteilung zu behandeln“, beschreibt Primar Doz. Dr. Matthias Frick, Leiter der Abteilung Innere Medizin I, das breite Spektrum seiner Abteilung. Insgesamt werden jährlich etwa 2200 Patienten im Herzkatheterlabor behandelt.

Krebs – Wissen ist der beste Wirkstoff

Der Inneren Medizin II steht Primar Doz. Dr. Holger Rumpold vor. Seiner Abteilung ist auch der Standort der Internen E am LKH Rankweil zugeordnet. Der gebürtige Vorarlberger ist erfahrener Internist, Onkologe, Hämatologe und Gastroenterologe. Themen wie Vorbeugung, Früherkennung, Umgang mit Krebserkrankungen insbesondere des Verdauungstraktes, Therapien zum Thema Krebs lehren und lernen nach dem Motto „Wissen ist der beste Wirkstoff“ sind ihm ein Herzensanliegen. „Immerhin erkranken in Österreich jedes Jahr knapp 40.000 Menschen neu an Krebs. Je früher ein bösartiger Tumor erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Heute können nämlich fast 60 Prozent der Krebspatienten geheilt werden“, betont Primar Rumpold. „Grundsätzlich stehen wir vor großen Herausforderungen: Einerseits entwickelt sich die Medizin rasant weiter, andererseits spüren wir bereits die Auswirkungen des demografischen Wandels mit einer immer älter werdenden Gesellschaft. Eine steigende Anzahl von Patienten muss immer komplexer behandelt und betreut werden“, führt der Primar aus.

Gesunder Lebensstil – gesunde Niere

Als dritter Schwerpunkt oder Innere Medizin III wird die Abteilung für Nephrologie und Dialyse geführt, sie verbleibt in den Händen des erfahrenen und langjährigen Leiters Primar Prof. Dr. Karl Lhotta als Referenzzentrum Nephrologie für Vorarlberg. Derzeit müssen rund 170 Patienten dreimal wöchentlich zur Hämodialyse (Verfahren zur Blutwäsche außerhalb des Körpers, „künstliche Niere“), 30 Patienten brauchen eine Bauchfelldialyse (Verfahren zur Blutwäsche durch das Bauchfell). Jährlich bekommen etwa 20 Vorarlberger Patienten eine neue Niere an der Universitätsklinik Innsbruck transplantiert. Über 250 nierentransplantierte Patienten werden in Feldkirch vor- und nachbetreut. „Im Gegensatz zu chronischen Nierenerkrankungen wird das akute Nierenversagen zunehmend zum Problem. Vorbeugen ist einfach, denn ein gesunder Lebensstil hält auch die Niere gesund“, erklärt Primar Lhotta.

Eine besondere Garantie

Als zusätzliche Neuerung gegenüber der bisherigen Struktur wird eine gemeinsam geführte Ambulanz für internistische Allgemeinmedizin inklusive Notaufnahme organisiert. Der Standort Maria Rast umfasst die Remobilisation und Nachsorge mit Schwerpunkt Geriatrie, Maria Rast ist organisatorisch der Inneren Medizin I zugeordnet. Diese neue Struktur bedeutet nicht nur eine optimale Versorgung für unsere internistischen Patienten. Auch die Ausbildung der Jungärzte wird damit gesichert: Durch Rotationskonzepte können wir die Ausbildung von Allgemeinmedizin und Internisten entsprechend der neuen Ausbildungsordnung garantieren.

Innere Medizin I, II, III (Stand 2016)

  • 171 Betten (137 + 34 Maria Rast)
  • 15.569 Stationäre Fälle
  • 26.979 Ambulante Frequenzen
  • 75 Ärzte
  • 145 Pflegepersonal

Kommentare

To prevent automated spam submissions leave this field empty.