Angenehme Stille

Es gibt ja den Vorschlag, sämtliche Wahlen auf allen Ebenen zusammenzulegen, damit sich die unterschiedlichen Politiker nicht ständig von Wahltermin zu Wahltermin hangeln müssen, sondern sich die allermeiste Zeit vollumfänglich um Österreich kümmern können. Ohne blasphemisch sein zu wollen: Gott behüte! Da kann nichts rauskommen. Zumindest nichts Gutes. Unser Vorschlag ist ein anderer, angeregt durch eine aktuelle Erkenntnis: Im laufenden Bundespräsidentenwahlkampf hört man von Bundespolitikern so gut wie gar nichts, da alle vom Bemühen getragen sind, ihre Kandidaten möglichst überparteilich erscheinen zu lassen. Parteipolitik könnte da Stimmen kosten. Ergo sind alle still. Quasi Idealzustand. Also: Amtsperiode des Bundespräsidenten auf allerhöchstens drei Monate verkürzen, damit der staatstragende Wahlkampf in unserem Land Dauerzustand wird und die Parteien ständig schweigen, besser noch – nichts tun. Allerdings könnte man sich dann die Frage stellen, wofür Politiker eigentlich bezahlt werden. Wobei man sich das boshafterweise ja heute auch schon fragen müsste. Aber einen Versuch wär’s trotzdem wert. Einen Schweigekanzler hat es schon einmal gegeben, Schweigeparteien noch nie. Das wär doch was, oder?