Phrasenfreund Strolz

Schon zuvor nicht arm an Selbstvertrauen und Phrasen, hat Matthias Strolz seit der Nationalratswahl endgültig andere intellektuelle Sphären erreicht. Seine Pinken würden „Kontrollpartei, Reformturbo und Wertewächter“ sein, schwadronierte Strolz in einem Interview, um in einem anderen festzustellen, dass sich Volkspartei und Freiheitliche „unsere Anliegen anhören müssen“, wer den Neos aber unterstelle, den billigen Jakob zu machen, gehöre zur Versammlung der Pharisäer. Sensationell!

Nun könnten die Pinken in der kommenden Legislaturperiode zwar durchaus zum Mehrheitsbeschaffer werden, Strolz aber sollte sich seiner vom Wähler zugewiesenen Rolle bewusst sein: Denn die Neos haben, wenn man die Rechnung umdreht, rund 95 Prozent der abgegebenen Stimmen nicht bekommen; sie sind knapp nicht gescheitert. Ausgerechnet diese sich selbst überschätzende Truppe soll Wertewächter im kommenden Parlament sein? Bitte nicht.

Da zitieren wir doch lieber noch drei Sätze unseres Phrasenfreundes: „Nur verzweifelte Indianer reiten tote Pferde. Wenn das Herz voll ist, geht der Mund über.“ Und: „Um irgendwo anzukommen, muss ich irgendwo durchfahren.“ Nicht wirklich.