Michaela Wagner

Geschäftsführerin Lebenshilfe Vorarlberg

Die Verschiedenheiten machen uns aus

Juni 2016

Wann fühlen wir uns wirklich wohl und geborgen? Wenn wir von Menschen umgeben sind, die uns akzeptieren, wie wir sind – mit unseren Stärken und Schwächen. Beziehungen zu anderen sind etwas Essenzielles und prägen unser Leben.

Konfuzius meinte einst: „Gemeinsamkeiten machen eine Beziehung angenehm, interessant wird sie jedoch erst durch die kleinen Verschiedenheiten.“ Denn die „kleinen Verschiedenheiten“ sind es, die uns als Individuum auszeichnen. Die uns tagtäglich vor die Herausforderung stellen, uns auf jemanden einzulassen, der anders ist als wir selbst.

Wenn wir uns darauf einlassen, dann erleben wir oft, dass dieses „Anders-Sein“ eine Bereicherung darstellt und wir uns in unseren Bedürfnissen gar nicht so unterscheiden. Menschen mit Behinderungen haben die gleichen Bedürfnisse wie alle anderen: Sie wollen dort wohnen, wo sie möchten. Ihre Freizeit mit Freunden gestalten. Sie möchten einen Arbeitsplatz, der ihnen gefällt und wo sie ihre Fähigkeiten einsetzen können – denn jeder Mensch hat besondere Fähigkeiten. Sie wollen selbstbestimmt leben, wie alle anderen.

Ein Schlüssel zu diesem selbstbestimmten Weg lautet „Inklusion“. Um diese selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen, müssen viele Brücken gebaut werden. Dies hat sich die Lebenshilfe Vorarlberg zur Aufgabe gemacht. Eine Fülle an wunderbaren Beispielen zeigt, wie ein bereicherndes Miteinander gelingen kann.

Um Barrieren in den Köpfen abzubauen, ist das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen besonders wichtig. Daher wird sich die Lebenshilfe weiterhin mutig dafür einsetzen, dass Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigte Akteure anerkannt und Inklusion bald nicht mehr erklärt werden muss, sondern in allen Bereichen aktiv gelebt wird.