Heinz Seyringer

CEO V-Research GmbH

Die Zukunft ist vorhersagbar

Februar 2018

Jede Minute werden im Schnitt 3.607.080 Google-Suchen durchgeführt, 103.447.520 Spam-Mails verschickt, 69.444 Stunden Videos auf Netflix gestreamt, 527.760 Fotos auf Snapchat geteilt, 4.146.600 Videos auf YouTube angeschaut und 456.000 Tweets verschickt. 92 Prozent der weltweiten Daten entstanden in den letzten zwei Jahren und pro Tag werden mehr Daten produziert, als die gesamte Menschheit seit ihrer Entstehung gesehen hat (eine typische Flugzeugturbine produziert im Flug pro Stunde rund 20 Terrabyte an Daten – nicht Gigabyte).

Diese Unmengen an Daten werden daher zu Recht als „Big Data“ bezeichnet. Big Data ist aber nicht einfach nur ein mehr an Daten, sondern es gibt einen substantiellen, qualitativen Unterschied zwischen Daten und Big Data. Aus Big Data kann ich neue Gesetzmäßigkeiten ableiten und in vielen Fällen Vorhersagen über die Zukunft machen. In einem etwas vereinfachten Bild könnte man sich ein Foto als „Daten“ vorstellen und ein Film wäre dann „Big Data“. Im Prinzip ist der Film auch nur eine große Anzahl von Bildern, aber im Film erkennt man plötzlich Bewegungsabläufe und kann in vielen Fällen abschätzen, was demnächst passieren wird (beispielsweise aus der Flugbahn des Balls abschätzen, ob er in den Korb treffen wird oder nicht).

Die Anwendungen davon reichen von „Predictive Maintenance“, bei dem vorhergesagt wird, wie weit man das Wartungsintervall verlängern kann, über „Predictive Policing“, wo die Polizei zum Einsatzort geschickt wird, bevor das Verbrechen stattfindet, bis zur Vorhersage des Kundenverhaltens von jedem Einzelnen.
Um in dieser Zukunft mitreden zu können, ist ein Fokus auf die Forschung wichtig und Vorarlberg hat gute Karten, sich in diesem Bereich zu positionieren.