Sigi Ramoser

Grafik-Designer

Gast Freund Wirt Schaft

Oktober 2015

Querdenken ist das Thema. Was heißt dies schon. Viele von uns DesignKommunikations-ExpertInnen haben leicht reden. Wir wohnen in unseren Häusern und Wohnungen und entbehren ziemlich wenig. Wir sind sehr verwöhnt in unserer Community.

Und jetzt kommen neue Menschen in unser gemeinsames Europa. Menschen, die das Ähnliche wollen wie wir oder gar nur ein bisschen davon. Wir haben leicht reden. Wenn wir die Welt nicht besuchen können, tun wir uns auch schwer, sie herein zu lassen.

In privaten Gesprächen beende ich die Diskussionen über fremde Menschen, die was von uns wollen und erwarten immer mit dem Satz: Wir haben alle leere Zimmer – unsere Kinder sind aus den Häusern und Wohnungen herausgewachsen. Wir hätten Platz. Dann wird es still. Grundsätzlich bin ich ja ein sehr offener und sozialer Mensch. Aber!

Was wäre, wenn dem österreichischen Frisör ein syrischer Frisör daneben aufmacht (Martenstein im Zeitmagazin im September)? Dann kann es leicht passieren, dass dieser weniger für seine Frisur­gestaltung verlangt. Und vielleicht ist er sogar noch innovativer und geschickter. Was passiert jetzt? Entsteht Ausländerfeindlichkeit? Oder ist es eine Chance, seine Lebens- und Berufsansichten zu hinterfragen?

Ich meine, dass Zweiteres uns weiterbringt. Andere Menschen haben andere Ideen und Möglichkeiten. Und dies sollte oder könnte uns beflügeln. Und es gibt keine ÖsterreicherInnen. Die Mischung ist die Historie und die Realität. Echt offen und vielfältig. Das war schon immer die Chance unserer Gesellschaft.

Auch die familiäre Diskussion – was hätte der Vater, die Mutter, die Schwester gemacht? Was ist die gesellschaftliche Vorgabe? Es kann nur jeder und jede das tun, was möglich ist und die Zukunft besser macht.

Es lebe die Vielfalt und die Entwicklung.