Michael Manhart

Touristiker

Innovative Ideen der Seilbahner

Mai 2015

Innovative Ideen der Seilbahner werden im konservativ-grünen Ländle nur sehr zögernd akzeptiert. Dabei wird den Seilbahnbetrieben eine ähnlich beschränkte Denkweise unterstellt, wie sie bis in jüngerer Zeit bei der Lecher Tourismuspolitik üblich war.

Drei Beispiele:

  • Gartengießen mit enormem Wasserverbrauch und Eislaufplätze, gekühlt mit hohem Energieaufwand, sind selbstverständlich. Beschneiung ist wegen des hohen Schneeverbrauchs auf Skipisten absolute Notwendigkeit. Die erste Schneekanone in Lech 1969, im Oktober 2010 endlich brauchbare Beschneiungsrichtlinien. Die Wiesen blühen unverändert artenreich – im Juli anschauen!
  • Alfons Strolz, Skiliftpionier aus Schröcken, hat schon 1972 in den „Vorarlberger Nachrichten“ eine seilbahntechnische Verbindung nach Lech beschrieben, die in der Bregenzerwald-Studie 2002 des Landes grundsätzlich begrüßt wurde. Unter speziellen Einschränkungen konnte der Auenfeld-Jet im Winter 2013/14 schließlich in Betrieb gehen. Seine 650.000 Fahrten ohne zusätzlichen Pkw-Verkehr im Bregenzerwald und die aktuellen Investitionen in der Region sagen alles.
  • Kontrolliertes Lawinensprengen in kleinen „Portionen“ mit fernsteuerbaren Sprengstoffwerfern ist im Skigebiet Lech-Zürs, auf der L 198 von Lech bis zum Flexenpass und vielerorts im Ausland seit Jahren Stand der Technik. Verkehrswege und Siedlungsräume könnten so sofort kostengünstig und landschaftsschonend gesichert werden.

Es bedarf angesichts des mächtigen Drucks anderer Sportarten in einem rasch wachsenden Freizeitmarkt der gemeinsamen Anstrengung aller, weltweit dem Wintersport durch zeitnahe Umsetzung innovativer Ideen eine gute Positionierung zu erhalten. Engstirnige Scharmützel sollten einer breiten Unterstützung auch in unserem Ländle Platz machen.