Sabina Danczul

Projektleitung Vision Rheintal

Kochrezept für Mutige

Dezember 2017

Sie finden, der Blick über den Gartenzaun fällt manchen unserer Gemeinden noch schwer? Ganz ehrlich: Wie oft hätten Sie ein Unterfangen lieber alleine durchgezogen, statt sich mühsam mit anderen abzustimmen? Zusammenarbeit, erst recht jene zwischen Gemeinden, bedeutet vor allem zu Beginn Aufwand und die Überwindung von Widerständen. Das gilt besonders für Themen, wo divergierende Interessen und Zielvorstellungen aufeinandertreffen, wie zum Beispiel in der Raumplanung. Wie kann Kooperation dennoch gelingen?

Zutat 1: Motivation. Zusammenarbeit kann durch Anreiz oder Zwang oder schlicht Alternativlosigkeit angestoßen werden.

Zutat 2: Kooperations- und Konfliktfähigkeit. Beide Fähigkeiten müssen erlernt werden, und es sind nicht die Gemeinden, die lernen müssen, es sind immer Menschen, die sich in langen Prozessen des Aushandelns und des Sich-Findens zuletzt arrangieren. Die Arbeit der Bürgermeister, der Gemeindemandatare und Gemeindemitarbeiter kann in diesem Zusammenhang nicht hoch genug geschätzt werden. Wer also will, dass Kooperationen gelingen, muss die geeigneten Formate zum gegenseitigen Austausch und zum Lernen schaffen.

Zutat 3: Mut. Mut zu Klarheit, in der Kommunikation und im Handeln, Mut zu Verbindlichkeit und Mut zur Konsequenz. Konsequenz im Sinne von: Wenn es keine Führungspersönlichkeiten, keine Treiber gibt; wenn es zwischenmenschlich gar nicht passt – dann ist es besser, die Kooperation (vorerst) auch einmal bleiben zu lassen. Und Konsequenz im Sinne einer klaren Haltung: Ausgehandelte interkommunale Vereinbarungen sind einzuhalten und von übergeordneter Instanz einzufordern.

Wie bei jedem Rezept gilt: Der Erfolg ist nicht sicher, es hilft einzig ausprobieren. Nur Mut und gutes Gelingen!