Anton Steurer

Geschäftsführer TIP Technik und Informatik

Moderner Balanceakt

November 2017

Im digitalen Zeitalter gibt es keine harmlosen Daten mehr und das realisieren wir nur zögerlich. Wir teilen Daten heute relativ bereitwillig, weil wir vermeintlich auch etwas Wichtiges dafür erhalten. Wer Google und Co. nutzt, will kaum mehr darauf verzichten. Diesem modernen Balanceakt zwischen Privatsphäre und Offenheit müssen wir uns auf jeden Fall stellen, wenn wir das überhaupt noch können. Privatsphäre muss nicht etwas anderes sichern, sondern hat uns selbst als Subjekt. Ohne Privatsphäre sind individuelle Rechte nicht denkbar. Privatsphäre ist die Basis für autonomes Handeln und bildet eine Einheit mit der Freiheit und dem Eigentum. Was tun? Aufmerksam sein und bleiben! Orwell hat schon 1984 Szenarien beschrieben, die uns irgendwie eingeholt haben.

Am 14. April 2016 hat das Europäische Parlament die Datenschutz-Grundverordnung beschlossen, die am 25. Mai 2018 in Kraft treten wird. Der Entwurf lässt verschiedenste nationale Abweichungen zu, wobei das Ziel einer einheitlichen Regelung im europäischen Datenschutz nicht aus den Augen verloren wird. Transparenz ist ein Kernelement des Schutzes personenbezogener Daten. Sie bezieht sich auf die planmäßige Datenverarbeitung genauso wie auf den Fall einer möglichen Datenschutzverletzung. Der Aufwand, ein Verfahrensverzeichnis führen zu müssen, ist dabei nicht zu unterschätzen. Erhebungen im Markt zeigen jedoch, dass noch viele Unternehmen mit einer gewissen Laissez-Fair-Einstellung diesem Thema gegenüberstehen. Dem Termin müssen wir uns unausweichlich stellen. Es gibt noch viel zu tun!