Peter Schmid

Geschäftsführer Vorarlberger Landeskonservatorium

Nach der Wahl ist – hoffentlich nicht – vor der Wahl

November 2017

Nun haben wir Wahlberechtigten und die Bewerber den Wahlkampf überstanden. In Erinnerung bleiben neben einigen positiven Auftritten untergriffige Aktionen gegen Mitbewerber, ein verbreitetes Spiel mit Ängsten und das selbst verschuldete, von vielen bedauerte Debakel einer Partei, die in 31 Jahren Vertretung im Parlament wichtige Positionen vertreten hat.
Im beruflichen Umfeld habe ich täglich Kontakt mit Kindern und Jugendlichen und bin fasziniert vom Interesse, vom Engagement und der Aufgeschlossenheit vieler junger Menschen. Es ist unsere große Verantwortung, sich engagiert für die nachfolgenden Generationen einzusetzen, damit sie wie wir in einer (noch) offenen, humanen Gesellschaft und einigermaßen intakten Umwelt leben können.

Im Wahlkampf konnte zu den in diesem Kontext entscheidenden Bereichen Bildung und Umweltpolitik wenig bis nichts vernommen werden. In der Vorarlberger Bildungspolitik gibt es ermutigende Vorhaben, aber bei der vom Bund verkündeten Reform überwiegt der Eindruck, dass es immer noch weniger um die Kinder und Jugendlichen als mehr um den Erhalt von Strukturen, Ideologien und Klientelen geht. Ähnliches gilt für die Umweltpolitik. Obwohl sich die Anzeichen für dramatische Veränderungen häufen, scheint entschiedenes Handeln im Bereich Umwelt/Klimaschutz derzeit wenig populär zu sein. Natürlich sind die Herausforderungen global, aber man darf und soll auch national handeln, zum Beispiel bei einer Steuerreform, die ökologische Aspekte mitberücksichtigt.

Der Wunsch sei erlaubt, dass diese existenziellen Themen mit einem Horizont, der über den nächsten Wahltermin reicht, auf die Regierungsagenda kommen!