Susanne Rauch-Zehetner

Akademischer Mentalcoach, Supervisorin

Schneller! Höher! Stärker! Ein olympischer Gedanke!

Februar 2017

Im Jahre 1924 wurde dieses Motto erstmals für die Olympischen Spiele verwendet.

Sich mit anderen messen, im Vergleich zu anderen der Bessere sein, an der Spitze stehen, Erfolg haben, sind Motive für ein hartes Training im sportlichen Bereich.

Im Sport sind die Messfaktoren des Erfolges meist klar definiert. Es wird die Zeit gestoppt, die Länge gemessen, Gewicht gewogen. Je nach Sportart kämpfen die Sportler um Sekunden, Zentimeter oder Kilogramm und diese Maßeinheiten entscheiden über Sieg oder Niederlage. Es ist ganz klar, wann Erfolge gefeiert werden können.

Das Motto „schneller, höher, stärker“ scheint auch in der Wirtschaft ein treibender Gedanke zu sein. Wir müssen immer mehr leisten in weniger Zeit. Der digitale Fortschritt scheint uns zu überholen. Der Markt wird dichter durch viele Mitbewerber, die Luft wird dünner durch unzählige Reglementierungen. Durch diese täglichen Herausforderungen steigt der Druck auf den Einzelnen.

Wir haben täglich unsere Olympischen Spiele zu meistern – schneller, höher, stärker. Wir sind es schon so gewohnt, täglich in den Anforderungen zu stecken, dass wir ganz vergessen unsere Erfolge zu feiern. Dieser tägliche Wettbewerb trübt die Sicht auf unsere Erfolge. Es stehen ja schon die nächsten Aufgaben und Aktivitäten im Terminkalender. Wo bleiben aber die Medaillen?

Wo sind die täglichen olympischen Medaillen für die vielen kleinen und großen Erfolge des täglichen Berufsalltages. Wo sind die Jubelrufe und das Beifallklatschen – bildlich gesprochen! Und ich sehe hier nicht nur die wertschätzende Unternehmenskultur als Szenario. Nein – jeder Einzelne ist in der „Pflicht“ die täglichen Anforderungen und Wettbewerbe als Erfolge wahrzunehmen. Genieße jeden Tag deine Erfolge!