Gregor Hoch

Hotelier

Vom Fordern zum Handeln

Mai 2016

Dass die öffentliche Hand in Summe betrachtet an meinem Unternehmen acht Mal so viel verdient wie ich, wundert bei den steigenden Steuern und Regulierungskosten niemanden mehr. Und das bei einer noch nie dagewesenen Anzahl an Jugendarbeitslosen und prekär Beschäftigten, bei klaffenden Budgetlöchern und himmelschreiender Misswirtschaft. Hätten wir einen vollwertigen Sozialstaat, wie beispielsweise in Finnland, okay, da ist man mit einer Abgabenquote von 44 Prozent einverstanden. Aber bei uns?
Wie ist das alles entstanden? Wie konnte es so weit kommen? Meiner Meinung nach einerseits aus einem Selbstverständnis eines Staates, der glaubt, für unmündige Bürger das ganze Leben regeln zu müssen. Und andererseits aus einem Anspruchsdenken vieler Bürger, die glauben, „die da oben“ sollten sämtliche Herausforderungen des Lebens für sie lösen, inklusive eines gut bezahlten, angenehmen Jobs direkt frei Haus.

So funktioniert eine Gesellschaft aber leider nicht. Sich zurücklehnen, sich ärgern und sagen, die anderen sollen mal machen, das klappt nicht. Ich halte es für wichtig, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leistet, und ein kleines bisschen mehr. Und dann funktioniert es für alle, egal ob Alpenverein, Greenpeace, Refugees Welcome, IV, Wirtschaftskammer oder ÖHV. Wenn wir wollen, dass sich der Staat, die Gesellschaft ändert, können wir nur selbst anpacken und Verantwortung übernehmen, nicht nur für uns selbst, sondern eben auch für ein bisschen mehr als das.

Wer meint, Österreich sei abgesandelt, darf nicht weitermachen wie bisher. Gehen wir also mit gutem Beispiel voran, wie es unser unternehmerisches Selbstverständnis verlangt: Kommen wir vom Fordern zum Handeln!