Peter Freiberger

Wintermärchen über dem Großen Walsertal

Dezember 2017

Ein idyllisches Ziel direkt in der Nähe eines kleinen Skigebiets erwartet uns bei dieser Wanderung im Großen Walsertal. Zur Unterpartnomalpe oberhalb von Sonntag-Stein sollte man die Rodel mitnehmen.

Wir fahren ins Große Walsertal nach Sonntag und zweigen im Ortskern von der Hauptstraße rechts hinunter ab Richtung „Sportplatz“. Unmittelbar vor der Brücke über die Lutz gibt es ein paar Parkmöglichkeiten. Hier befindet sich der Ausgangspunkt.

Jenseits der „Steinbrücke“ heißt es, sich stets an „Stein“ beziehungsweise „Stein-Seilbahn“ zu orientieren (nicht die Variante über den Kreuzweg nehmen) und durchgehend dem Asphaltweg zu folgen. Der zieht gemütlich empor und im ersten Abschnitt ein ordentliches Stück talauswärts. Wer die Rodel dabei hat, muss sie eventuell tragen, zumal es sich hier nicht um eine offizielle Rodelbahn handelt. Gerade im Dezember und Jänner gilt es, sich bei dieser Tour warm anzuziehen, denn der Zustieg verläuft überwiegend schattseitig.

Die Route überquert dann einen Tobel, den ein – sollte er nicht gefroren sein – pittoresker Wasserfall ziert. In diesem Abschnitt zeigt sich erstmals die Bergstation der Pendelbahn Sonntag-Stein. Auf der anderen Talseite etwas im Hintergrund, drängt sich – wie durch ein Schlüsselloch – Faschina ins Bild. Nicht zu übersehen dort ist der markante Zapfen der Damülser Mittagsspitze. Über einen letzten Aufschwung erreichen wir die Talstation des Sessellifts Oberpartnom beziehungsweise die Bergstation der Pendelbahn unmittelbar daneben.
Wer es bequem haben möchte, gelangt hierher alternativ mit der Pendelbahn von Sonntag aus. Deren Talstation befindet sich an der Hauptstraße ein kleines Stück nach der Abzweigung, die wir zum Ausgangspunkt bei der Steinbrücke genommen haben. Ungefähr 500 Aufstiegshöhenmeter und etwa eine Stunde und 45 Minuten Gehzeit lassen sich dadurch einsparen.
Unser eigentliches Ziel stellt freilich die Unterpartnomalpe (1561 Meter) dar. Dorthin führt von der Talstation des Sessellifts (Punkt „Stein Wiesa“, 1293 Meter) ein Winterwanderweg, auf dem – mit kleinen Einschränkungen – auch gerodelt werden kann (Route links wählen, die mit einer Gehzeit von einer Stunde angeschrieben ist).

Idylle und Bergeinsamkeit

Ein Güterweg leitet jetzt mäßig ansteigend dahin (stets an „Unterpartnomalpe“ halten) und nach einigen Minuten in den Wald hinein – mit einer Abwärtspassage. Bevor er im Wald deutlich spürbar abwärts verläuft, orientiert man sich bei einer Streckengabelung rechts hinauf. Hier in dem Abschnitt lässt sich ein großes Maß an Idylle und Bergeinsamkeit erleben. Es hat den Anschein, als wäre man in einer Welt weit weg von den Massen angelangt.

Wir bleiben stets am Güterweg, der sich in der Folge über die eine oder andere Serpentine emporschraubt. Im freien Gelände geht es dann praktisch eben hinüber auf das kleine Plateau der Unterpartnomalpe im Nahbereich des Skigebiets. Mehrere Gebäude stehen hier, mit dem Partnom-Hüsli direkt neben dem Sessellift gibt es eine Einkehrmöglichkeit. Jetzt lässt sich die tolle Aussicht über das Große Walsertal genießen. Gute Schneelage vorausgesetzt, wird ein Wintermärchen wahr.

Zurück zur Mittelstation nehmen wir dieselbe Strecke, die uns nun – abgesehen von einem Gegenanstieg beziehungsweise einer kurzen Ziehpassage – als Rodelbahn dient. Bei der Bergstation der Pendelbahn kann im Seilbahnstüble abermals eingekehrt werden.

Entsprechend gestärkt wandern wir schließlich entlang der Aufstiegsroute retour ins Tal, eventuell kann man abschnittsweise ein wenig rodeln (Achtung: Anrainerverkehr!). Als bequeme Alternative steht neuerlich die Pendelbahn bereit. Eine Fahrt damit stellt allein schon wegen ihrer Höhe über Grund ein äußerst eindrucksvolles Erlebnis dar.

 

Talort: Sonntag (888 Meter)
Ausgangspunkt: Steinbrücke (784 Meter) in Sonntag
Strecke: Asphaltweg (Anrainerverkehr), Winterwanderweg/Rodelbahn
Höhenunterschied: rund 800 Höhenmeter (Steinbrücke – Unterpartnomalpe)
Entfernungskilo­meter:
rund 3,6 Kilometer (Talstation Sessellift – Unterpartnomalpe)
Gehzeit: knapp drei Stunden Aufstieg (Steinbrücke – Unterpartnomalpe)
Voraussetzung: Grundmaß an Kondition
Kinder: ab dem Kleinkindalter
Mountainbuggy: bedingt
Rodeln: ja
Ausrüstung: festes Schuhwerk
Einkehrmöglich­keiten: Seilbahnstüble (bei Bergstation Pendelbahn Sonntag-Stein), Partnom-Hüsli (im Gebiet der Unterpartnomalpe, neben Sessellift); beide während Liftbetrieb geöffnet
Seilbahnen Sonntag/Stein: Wochenendbetrieb 16./17. Dezember, ab 23. Dezember durch­gehender Betrieb; Tel 05554 5281
Anreise mit Öffis: Landbus 77 von Thüringen nach Sonntag (Talstation Pendelbahn)

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