Helmut Steurer

Ehemaliger Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg

(Foto: ©Christine Kees)

Eigeninitiative statt Zwang!

Juni 2017

Trotz deutlich gestiegener Wirtschaftsleistung ist es in Vorarlberg zwischen 2005 und 2015 gelungen, den jährlichen Treibhausgas-Ausstoß spürbar zu senken. Die offiziellen Daten aus dem Umweltbundesamt bestätigen, dass Vorarlbergs Wirtschaft für eine äußert effiziente umweltbewusste Produktionsweise steht; die Daten bestätigen auch, dass Vorarlbergs Unternehmer ihre Hausaufgaben in diesem Bereich mit Bravour bewältigt haben.

Und das freiwillig, die gesetzlichen Vorgaben haben dagegen überhaupt keine Wirkung gebracht! Die gesetzten Aktionen in diesem Bereich – von den ersten österreichischen Energienetzwerken bis hin zum europäischen Energiemanagerlehrgang – haben ihre Wirkung aufgrund ihrer zugrundeliegenden Freiwilligkeit entfaltet. Industrie und Gewerbe haben Verantwortung übernommen – und sind dieser Verantwortung mehr als nur gerecht geworden, das Ergebnis ist schlichtweg sensationell. Auch in anderer Hinsicht: Es zeigt sich, dass sich gesellschafts- und wirtschaftspolitisch gewünschte Ergebnisse also auch ohne unnötige bürokratische Auflagen mit den richtigen Anreizen und einem passenden Angebot erreichen lassen; in Zeiten ausufernder Bürokratie kann diesem Umstand gar nicht genügend Bedeutung zugemessen werden! Freiwilligkeit statt Zwang müsste es ergo auch in anderen zentralen Bereichen heißen; der erhobene Zeigefinger schadet, Wunschergebnisse lassen sich nur äußert selten herbeistrafen.

Die bemerkenswerte Steigerung der Energieeffizienz ist zugleich auch der Auftrag, den Produktions- und Wirtschaftsstandort nachhaltig abzusichern. Dadurch wird nicht nur der Wohlstand in der Region gehalten, sondern auch klimapolitisch wertvolle Unterstützung geleistet. Denn aus klima- und energiepolitischer Sicht ist es eben sinnvoll, dort zu produzieren, wo es unter ökologisch sinnvollen Bedingungen geschieht und die Unternehmen eine entsprechende Verantwortung übernehmen. In Vorarlberg ist das der Fall. Die Ergebnisse sind eine sensationelle Steigerung auf freiwilliger Basis, auch deshalb gehören die Leistungen der hiesigen Wirtschaft in Sachen Energieeffizienz endlich entsprechend anerkannt.

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