Herbert Motter

Eine Brücke in die Welt

Dezember 2017

Grenzenlose Unterstützung durch das „Netz“ der „Außenwirtschaft Austria“. Sie ist Gesicht und Stimme der österreichischen Wirtschaft im Ausland und zählt zum besten Netzwerk für Exporteure der Welt.

Vor 71 Jahren wurde in Paris das erste Außenwirtschaftscenter der Wirtschaftskammer Österreich für die österreichische Wirtschaft eröffnet. Früher als in anderen Ländern hat man in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg die Abhängigkeit von anderen Märkten zum Wiederaufbau des Landes erkannt. Die Exportleistungen der Unternehmen wurden stetig gesteigert und das Auslandsgeschäft entwickelte sich zur wichtigsten Einnahmequelle. Österreichische Exportfirmen vertreiben heute ihre Produkte in über 200 Ländern. Dank der internationalen Verflechtung, aber auch dank der EU-Erweiterungen 2004 und 2007, von denen Österreich von allen EU-Ländern am meisten profitiert hat, stieg die Exportquote auf über die Hälfte des BIP. Hinzu kommt, dass durch die Exportperformance der Unternehmen die österreichische Leistungsbilanz seit 2002 positiv ist.

Heute ist das Netzwerk, das die Kammer wirtschaftlich um die Welt gespannt hat, das zweitgrößte nach jenem der USA. Auch qualitativ zählt es zum Besten, was global geboten wird. 2012 und 2014 wurde die Außenwirtschaft Austria vom „International Trade Centre“ (einer gemeinsamen Organisation der WTO und der UN) mit Gold und dem Titel „Beste Außenwirtschaftsorganisation“ ausgezeichnet. Heuer belegte sie den zweiten Platz hinter der „Business France“.

Beeindruckende Zahlen

Über 1200 Veranstaltungen in Form von Marktplätzen, Messebeteiligungen, Ausstellungen, B2B-Treffen und Peer-Netzwerken werden pro Jahr angeboten, 25.000 österreichische und 40.000 internationale Kunden jährlich durch das internationale Netzwerk der Wirtschaftskammer betreut und mehr als 4000 Niederlassungen weltweit begleitet. 660 Experten mit 80 Nationalitäten in über 70 Ländern mit 110 Stützpunkten auf fünf Kontinenten sind für die exportorientierten Unternehmen zur Stelle, wenn es heißt „go international”. Der vor Kurzem zum neuen Leiter bestellte Michael Otter: „Die Wirtschaftsdelegierten vor Ort wissen nicht nur genau, was österreichische Unternehmen brauchen, um auf Auslandsmärkten Fuß fassen zu können. Sie sind auch mit den praktischen Kenntnissen ,on the ground’ ausgestattet und können somit konkret helfen: Bei der Vermittlung von Kunden und Vertriebspartnern, der Weiterentwicklung von Projekten, bei Behördenkontakten, aber auch mit konkreten Tipps zu den Gepflogenheiten auf den jeweiligen Auslandsmärkten.“

Wissen, Plattformen und Partner

Zur Betreuung kommen 140 Fachleute im Inland dazu. Zentrale Aufgabe aller Außenwirtschaft-Mitarbeiter ist die Beratung österreichischer Unternehmen beim Export von Waren und Dienstleistungen, bei Beschaffungsgeschäften, bei Auslandsinvestitionen, bei Finanzierungen, bei Technologie-Kooperationen oder beim Transfer von Geschäftsideen und Vertriebskonzepten sowie Positionierung Österreichs weltweit als kompetenten Partner, innovativen Anbieter und attraktiven Standort. Dabei geht stets ums Informieren österreichischer Unternehmen über Märkte, Branchen und Geschäftsbedingungen, die Vernetzung der Firmen mit internationalen Kunden und Partnern, die Präsentation österreichischer Unternehmen im Ausland sowie die Vermittlung von Geschäftskontakten.

„Unser Ziel ist es dabei, proaktiv neue Chancen aufzuspüren, österreichischen Unternehmen den Zugang zu Top-Universitäten und weltweiten Innovations-Hotspots zu ermöglichen und sie dabei zu unterstützen, innovative Produkte zu exportieren“, spielt Otter auf ein weiteres neues Serviceangebot der Außenwirtschaft Austria als Innovationsagentur an.

„Das Netzwerk der Außenwirtschaft Austria ist ohnegleichen in der EU. Österreich ist hier außergewöhnlich gut aufgestellt“, bestätigt Jörg Wojhan. Er leitet die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich und kennt die Arbeit der Wirtschaftsdelegierten aufgrund seiner Tätigkeit in sechs arabischen Ländern ganz genau.

Das Besondere, betont Wojahn, sei, dass die Wirtschaftsdelegierten der WKO zugleich Teil der österreichischen Botschaften sind und daher, wenn nötig, auch als Diplomaten agieren können. „In ihrem Gastland sind sie nah am Puls der österreichischen Unternehmen, haben aber zugleich auch einen Zugang zur politischen Ebene.“

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