Herbert Motter

Vorarlbergs Wirtschaft ist in Fahrt

Juli 2017

Vorarlbergs Wirtschaft hat zuletzt enorm an Schwung gewonnen. Der Wirtschaftsbericht 2016/17, der von Land und Wirtschaftskammer Vorarlberg präsentiert wurde, belegt eindrucksvoll die positive Entwicklung. Mit +2,0 Prozent Wirtschaftswachstum war Vorarlberg 2016 erneut Spitzenreiter unter den österreichischen Ländern.

Das sind gute Voraussetzungen, um die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt weiter zu festigen, betonte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Präsentation des Wirtschaftsberichtes 2016/2017: „Dafür gilt es die Weichen jetzt zu stellen und den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.“ Als wesentliche Handlungsschwerpunkte sieht Wallner die Qualifizierung von Fachkräften, die Investition in die Infrastruktur – vor allem in die Digitalisierung – sowie den weiteren Bürokratieabbau.

Bedeutung des Exports

Wirtschaftskammer-Direktor Helmut Steurer spricht von einer „großartigen Performance“ der Vorarlberger Unternehmen und deren Mitarbeiter im Jahr 2016: „Sehr erfreulich ist, dass keine Branche derzeit auslässt, überall konnten positive Entwicklungen vermeldet werden.“

Die Daten belegen auch, wie wichtig der Export für diese Entwicklung ist und dass es daher gelingen muss, das Zugpferd Export noch breiter aufzustellen, sagt Steurer: „Der Service der Wirtschaftskammer ist jedenfalls voll darauf ausgerichtet. Wir unterstützen die Exportentwicklung mit einer starken Außenwirtschaftsorganisation.“ Mit der „Außenwirtschaft Austria“ verfügt man über eines der besten Auslandsnetzwerke der Welt. Rund 800 Mitarbeiter versorgen in über 110 Stützpunkten in mehr als 70 Ländern Österreichs Exportunternehmen in persönlichen Beratungen (so auch beim Vorarlberger Exporttag 2017 oder weiteren 1200 Veranstaltungen weltweit pro Jahr) mit wertvollen Informationen über die jeweiligen Märkte.

Nach den verfügbaren Zahlen summieren sich die Vorarlberger Ausfuhren im ersten Halbjahr 2016 auf einen Gesamtwert von 4,8 Milliarden Euro, das sind um 2,7 Prozent mehr als in der ersten Hälfte 2015. „Diesen Schwung gilt es nun mitzunehmen, denn diese Leistung muss noch mehr Ansporn im Land sein, wirtschaftliche Entwicklungen zuzulassen und nicht zu verhindern. Das ist umso wichtiger, da wir unser Wachstum in erster Linie einer starken Sachgüterproduktion zu verdanken haben. In letzter Zeit hat sich gezeigt, wie schwer es ist, große Investitionsvorhaben zu verwirklichen. Doch gerade diese Projekte sind notwendig, um die Weiterentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft langfristig sichern zu können“, betont Steurer.

Vorarlbergs produzierender Sektor traditionell stark

Die Sachgütererzeugung verzeichnete 2016 eine überdurchschnittliche Entwicklung, der Wert der abgesetzten Produktion hat um 3,4 Prozent zugelegt. Dazu hat vor allem die Kfz-Branche mit einer Steigerung um über 60 Prozent beigetragen. Auch die Herstellung von Bekleidung (+13,9 Prozent) wurde deutlich ausgeweitet.

Trendwende auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenquote in Vorarlberg ist von durchschnittlich 6,1 Prozent im Jahr 2015 auf 5,9 Prozent im Jahr 2016 zurückgegangen. Es ist die zweitniedrigste in Österreich (hinter Salzburg). Auch in absoluten Zahlen hat die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg abgenommen, und zwar in allen Altersgruppen. 2016 waren im Schnitt 10.067 Menschen (-1,7 Prozent) arbeitslos gemeldet. Diese erfreuliche Trendwende am Arbeitsmarkt konnte auch 2017 gehalten werden. Gleichzeitig ist die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Vorarlberg weiter gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2016 waren es 159.247 Menschen (+1,8 Prozent), im Zeitraum Jänner bis April 2017 im Schnitt sogar 161.839 Menschen.

Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist für Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, dass Vorarlbergs Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von durchschnittlich 41 Prozent deutlich über dem österreichischen Schnitt (35 Prozent) liegen: „Das stärkt die Investitions- und Innovationsfähigkeit und ist daher ein wichtiger Indikator für die künftige Entwicklung.“ Zudem liege Vorarlberg bei der Kaufkraft nach Niederösterreich an zweiter Stelle.

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