Sabine Barbisch
© Michael de Boer

Warum erfolgreiche Gründer mehr als eine gute Idee brauchen

Oktober 2017

Neben Unternehmergeist, Leidenschaft und natürlich „der zündenden Idee“ sind die richtigen Informationen wichtig für eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Am 17. Oktober wird ein ganzer Abend dem „Weg in die Selbstständigkeit“ gewidmet. „Thema Vorarlberg“ hat Robert Redweik, der für das Gründerevent nach Vorarlberg kommt, vorab zum Gespräch gebeten.

Rund 1000 Unternehmen werden jährlich in Vorarlberg gegründet. Diese Gründer haben etwas gemeinsam: Ihr Ziel ist es, ihre Ideen zu verwirklichen, selbstständig etwas zu leisten und aufzubauen, kurzum, ihr eigener „Chef“ zu sein. Aber neben einer guten Idee, Unternehmergeist und Leidenschaft sind auch die richtigen Informationen essenzielle Werkzeuge für eine erfolgreiche Gründung. Robert Redweik ist „Head of Teaching“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München, hat dort das sogenannte Entrepreneurship Center mitaufgebaut und hält Geschäftsplanungskurse und Entrepreneurship-Seminare. Unter dem Titel „Starting-up – Von der Idee zum erfolgreichen Businessmodell“ wird er am 17. Oktober im Montforthaus Feldkirch als Speaker beim kostenlosen Informationsabend „Der Weg in die Selbstständigkeit“ auftreten und dabei Gründern, und solchen, die es noch werden wollen, einen Einblick in sein vielfältiges Betätigungsfeld geben.

Damit die Gründung erfolgreich wird

Aber nicht nur das Ziel, sich mit seiner eigenen Idee als erfolgreicher Unternehmer zu etablieren, vereint Neugründer, auch die brennenden Fragen sind meist dieselben und drehen sich laut Robert Redweik von der Grundmotivation, von einer gewissen Angst vor dem Risiko bis hin zu praktischen Dingen, was ein gutes Team ausmacht, welche Unternehmensform die richtige ist oder wie die Finanzierung am besten gelingt. Bei der Befragung von Jungunternehmern in Vor­arlberg führen „der eigene Chef sein“ und „flexibler in der Zeit- und Lebensgestaltung sein“ die häufigsten Gründungsmotive traditionellerweise an. Das entspricht auch der Erfahrung von Redweik am Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität München: „Lebensgestaltung und Freiheit sind bei Gründern sicher starke Treiber. Aber selbstständig heißt eben auch ‚selbst und ständig‘. Man wacht damit auf und geht damit ins Bett. Und auch mit all den Risiken und Rückschlägen muss man klarkommen können. Erfolge feiern ist nicht schwer, aber Probleme zu meistern, das macht einen Unternehmer aus.“

Ist der Entschluss für eine Unternehmensgründung gefallen, rät Redweik, nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen: „Kurz einen Plan machen, gute Mitstreiter finden und vor allem: Anfangen! Es ist wichtig, nicht zu viel Zeit auf Papier zu verschwenden.“ Lernen werde man ohnehin auf dem Weg. Dabei spricht er aus Erfahrung, denn neben seiner Tätigkeit an der Universität und als Popsänger hat er auch zwei Start-ups mitgegründet: Eines im Bereich Getränke (BALIS) und eines im Bereich Social Media (STARZOOM). „BALIS, eine Basilikum-Limonade, ist neben der Musik mein ,Haupt-Start-up‘. Die Gebiete sind verschieden, aber ich denke, es gibt viele Gemeinsamkeiten. Allen voran steht Kreativität, unkonventionell sein und ein gewisser ‚Geht nicht, gibt’s nicht‘-Ansatz.“ Die größte Herausforderung stellt auch für ihn dar, nicht aufzugeben und einen neuen Weg einzuschlagen, wenn der vorgesehene auch mal nicht funktioniert: „Jede unternehmerische Vorerfahrung ist wertvoll und wichtig. Nicht umsonst haben es auch sehr erfolgreiche Gründer erst beim dritten oder vierten Mal geschafft.“

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