Herbert Motter

Wirtschaftswachstum und sinkender Energieverbrauch: Vorarlberg beweist es!

Juni 2017

Der aktuelle Energie- und Monitoringbericht des Landes liegt vor und belegt schwarz auf weiß: Die Vorarlberger Wirtschaft hat in den vergangenen zehn Jahren eine ausgezeichnete Performance in Sachen Energieeffizienz hingelegt.

Durch die Stabilisierung des Energiebedarfs sowie die massive Reduzierung des Heizöl-Einsatzes und den Ausbau der erneuerbaren Energieträger ist es in Vorarlberg im Zeitraum 2005 bis 2015 gelungen, den jährlichen Treibhausgas-Ausstoß spürbar zu senken – dies, obwohl Bevölkerung, Gebäudefläche und Wirtschaftsleistung deutlich gewachsen sind. Das belegt der auf den Daten des Umweltbundesamtes basierende Energie- und Monitoringbericht des Landes.
Im Beobachtungszeitraum hat sich der Gesamtenergieverbrauch (ohne Tanktourismus) nur leicht um 0,7 Prozent erhöht. Jedoch konnten die CO2-Gesamtemissionen in diesem Zeitraum aufgrund eines effizienteren Einsatzes von Energie und einem insgesamt besseren Energiemix um 10,6 Prozent reduziert werden.

Einen wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung haben die Leistungen der Vorarlberger Unternehmen im Bereich des Energieeinsatzes für die Produktion.

Zwischen 2005 und 2015 konnte die Wirtschaft in Vorarlberg ihre Bruttowertschöpfung – das ist der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der sogenannten Vorleistungen (alle Waren und Dienstleistungen, die während der Produktion verarbeitet oder verbraucht wurden) – von 10,2 auf 14,3 Milliarden Euro steigern. Dass die Wirtschaft in Vorarlberg am stärksten wächst, belegt eine aktuellen WIFO-Studie, in der Daten aller Bundesländer miteinander verglichen wurden. Vorarlberg ist mit einem Wachstum von 2 Prozent an der Spitze und löst damit erstmals seit drei Jahren das Burgenland an dieser Position ab. Doch nicht das Wachstum allein zeichnet Vorarlberg aus, sondern zudem die Tatsache, dass dies mit einem geringeren Energieaufwand einhergeht.

Auf den Energieverbrauch umgerechnet bedeuten die Zahlen, dass die Bruttowertschöpfung pro eingesetzter Gigawattstunde um 40,6 Prozent erhöht werden konnte. Pro verbrauchten 1000 Tonnen CO2 hat sich die Bruttowertschöpfung sogar um 57,7 Prozent erhöht. Entscheidend ist eben der Output, der pro eingesetzter Einheit Energie erwirtschaftet wird, und genau das zeigt das verantwortungsbewusste Handeln der Vorarlberger Betriebe.

Rein auf die Vorarlberger Industrie und das Gewerbe bezogen, wurde im selben Zeitraum die abgesetzte Produktion um 56,2 Prozent gesteigert. Pro Gigawattstunde (GWh) konnte die abgesetzte Produktion (in Euro) um 48,7 Prozent nach oben geschraubt werden. Anders ausgedrückt: Die Wirtschaft produziert heute um ein Drittel effizienter als noch vor zehn Jahren. Unter Zugrundelegung der realen Wirtschaftsentwicklung wurden die Etappenziele des Sektors Industrie und Gewerbe sowohl beim Energieverbrauch als auch beim CO2 erreicht.

Diese aktuell vorliegenden Zahlen belegen nun eine weitere Effizienzsteigerung der Unternehmen und beweisen, dass Vorarlbergs Betriebe für nachhaltiges, umweltschonendes und energieeffizientes Wirtschaften stehen. Die Vorarlberger Wirtschaft hat damit ihre Hausaufgaben gemacht und die Vorgaben im Rahmen der Energiezukunft Vorarlberg erfüllt. Der Schlüssel dafür liegt eindeutig in der Freiwilligkeit und in Eigeninitiativen. Die großartigen Fakten beweisen, dass dem sorgsamen Umgang mit Energie und dem Thema Energieeffizienz in Vorarlberg eine hohe Bedeutung zukommt. Zudem zeigt sich, dass die gesetzten Aktionen ihre Wirkung entfalten und diese freiwilligen Maßnahmen auch greifen.
Gemeint sind Aktionen wie der Europäische Energiemanagerlehrgang (EUREM), die Neustrukturierung des WIFI-Angebotes im Energiebereich, der neue Masterstudiengang Energietechnik und Energiewirtschaft an der FH, die ersten österreichischen Energieeffizienznetzwerke oder Netzwerkveranstaltungen wie „Live im Betrieb“.

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