Ulrike Delacher

Die gebürtige Tirolerin studierte Germanistik und Integrierte Kommunikation. Sie leitet die Unternehmenskommunikation bei der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft.

(Foto: © Matthias Weissengruber)

Arbeiten im Rund–um–die–Uhr Betrieb

April 2018

Der Arbeitsplatz Krankenhaus ist eine besondere Herausforderung: Denn die Versorgung von hilfsbedürftigen Patienten muss rund um die Uhr zu jedem Tag im Jahr gewährleistet sein. Der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommt in einem 24/7-Betrieb eine andere Bedeutung zu, das Personalmanagement ist gefordert. Dass dies in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern gelungen ist, wurde nun auch öffentlich honoriert: Erstmals erhielten alle fünf Landeskrankenhäuser die Auszeichnung des Landes Vorarlberg als „familienfreundliche Betriebe“.

Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser bieten insgesamt 4000 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz. Das Besondere am Arbeitsplatz Krankenhaus: Der Betrieb ist durchgehend offen – die Türen sind nie geschlossen. Die Arbeitszeiten unterscheiden sich von einem üblichen Regelbetrieb, die Ansprüche an Berufsgruppen, die mit kranken Menschen zu tun haben, sind andere – schöne, und ob der einzelnen Schicksale der Patienten auch oft sehr belastende. Familie und Privatleben bedeuten hier einen wichtigen Ausgleich – und müssen sich mit der Arbeit vereinbaren lassen. Dafür muss der Arbeitgeber Sorge tragen. „Als Krankenhausbetreiber und Arbeitgeber haben wir hier eine große Verantwortung – einerseits gegenüber den Patienten und ihrer Versorgung durch zufriedene und ausgeglichene Mitarbeiter und andererseits gegenüber unseren 4000 Mitarbeitern, dass sie durch gute personalpolitische Maßnahmen genug Zeit für die Familie als wichtigen Ausgleich finden“, erklärt Direktor Gerald Fleisch die Prioritätensetzung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Angebot der Kinderbetreuung sehr wichtig

Allen Landeskrankenhäusern gemeinsam ist die Wertschätzung der Familie als wichtiger Ausgleich zum Beruf. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie auch die Gesundheitserhaltung hat in den Landeskrankenhäusern eine hohe Priorität beim Thema Mitarbeiterführung.  Im Besonderen hat die Möglichkeit zur Kinderbetreuung in der LKH-Personalpolitik Vorrang, denn: Eltern können nur dann mit gutem Gefühl ihrer Arbeit nachgehen, wenn sie ihre Kinder bestens aufgehoben wissen. Gleichzeitig sind die Kinder der Mitarbeiter auch die Arbeitskräfte der Zukunft. So werden in allen Vorarlberger Landeskrankenhäusern Möglichkeiten der Kinderbetreuung angeboten; in Feldkirch, Rankweil und Bregenz besteht sogar ein betriebseigener Kindergarten, in Hohenems und Bludenz gibt es Vereinbarungen mit kinderbetreuenden Institutionen.

„Fit im LKH“: betriebliche Gesundheits­förderung

Ein ebenso berechtigtes Interesse des Arbeitgebers ist die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter: „Fit im LKH“ heißt das Programm für die betriebliche Gesundheitsförderung in den Landeskrankenhäusern. Seit Jahren besteht hier ein vielfältiges Angebot. Im Wesentlichen geht es um die Bereiche Bewegung, Stressbewältigung als wichtige Ausgleichsmaßnahmen und zur Stärkung, aber auch Ernährung, Arbeitsschutz und berufsspezifische Schulungen sind „Fit im LKH“-Themen. Besonders erfolgreich sind Rückenschulungen sowie Yoga-, Pilates- oder Zumbakurse. Gerne werden auch die Schwimmkurse angenommen, ebenso hoch im Kurs stehen geführte Bergtouren oder Klettern.

Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle

Auch dem Thema Flexibilität in der Arbeitszeit kommt in einem 24-Stunden-Betrieb hohe Bedeutung zu: So arbeiten 47 Prozent der Landeskrankenhaus-Mitarbeiter in einer flexiblen Teilzeitanstellung. „In den Landeskrankenhäusern liegt der Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen bei 70 Prozent. Hier ist die Chance zur Teilzeitarbeit eine besonders wichtige Maßnahme, kehren doch viele nach einer Karenz ins Unternehmen zurück und nehmen auch gerne die Elternteilzeit in Anspruch“, beschreibt Gerald Fleisch die Situation. Damit der Kontakt zu den Mitarbeitenden in Karenz weiter gehalten wird, haben sich die Krankenhausleitungen tolle Aktionen überlegt – etwa die Einladung zu einem Karenzfrühstück am Arbeitsplatz oder der weitere Versand von wichtigen betriebsspezifischen Informationen wie etwa Newsletter oder der Mitarbeiterzeitung. „Wir brauchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – da ist uns nur jede Maßnahme recht, sie ans Unternehmen zu binden oder ihnen die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern“, betont Fleisch.

 

Vorarlberger Landeskrankenhäuser

Zahlen – Daten – Fakten

  • 4120 Mitarbeitende (Anzahl Mitarbeiter, nicht Stellenäquivalente) in allen Landeskrankenhäusern
  • 70 Prozent Anteil Frauen gesamt
  • 47 Prozent Teilzeitanstellungen
  • 53 Prozent Vollzeitanstellungen

 

Auszug aus deneinze lnen Maßnahmen

  • umfangreiche Maßnahmen zur internen Kommunikation und Information für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • vielfältiges Angebot bei „Fit im LKH“
  • zur Gesundheitserhaltung
  • zahlreiche Möglichkeiten für Teilzeitmodelle und zur individuellen Anpassung von Arbeitszeiten zum Beispiel bei privatem Betreuungsbedarf (Kinder, Pflegeurlaub, …) in jeglichen Variationen
  • Angebot der Kinderbetreuung in allen fünf LKH: betriebseigene Kindergärten plus Schülerhort/Betreuungsangebot vor Ort
  • Geh-Mit-Tag für Kinder von Mitarbeitern, um Tätigkeiten/Arbeitsplätze der Eltern kennenzulernen
  • Programme für karenzierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Workshops, Familienfrühstück, Einschulung, …
  • Integrationsbeauftragte zu Fragen der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und Hilfestellung für Mitarbeiter mit gesundheitlichen Problemen (LKH Feldkirch)

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