Peter Freiberger

Bergeinsamkeit am Pfänder erleben

November 2017

Der Pfänder ist kein unbeschriebenes Blatt. Dennoch kann man gerade jetzt im Spätherbst – mit etwas Glück – auf dem Bregenzer Hausberg relativ allein unterwegs sein. Der Weiler Jungholz und Seppeles Kreuz stellen die Zwischenstationen unserer leichten, aussichtsreichen Rundwanderung dar.

Wir schweben von Bregenz mit der Pfänderbahn zur Bergstation. Während der Revisionspause der Bahn zwischen 13. und 24. November nimmt man alternativ das Auto und folgt von Lochau der Pfänderstraße hinauf zum Pfänderparkplatz Moosegg. Die Bahnbenützer orientieren sich an der alten Pfändergondel beziehungsweise dem Spielplatz hinter der Bergstation am Schild „Wanderparkplatz“ und gehen auf einem asphaltierten Fahrweg im lichten Wald sanft hinunter (immer „Wanderparkplatz“) bis zum erwähnten Pfänderparkplatz in Moosegg (1004 Meter).

Hier hält man sich bei der Bushaltestelle an „Jungholz“. Es geht jetzt durch Wiesen auf einer wenig befahrenen Asphaltstraße dahin und gemütlich abwärts. Wir gelangen zu einer großen Infotafel (Eichenberg), wo die Route in den Wald leitet. Nach wenigen Metern beim Punkt „Höhenweg/Pfänderstraße“ (995 Meter) links auf den Schotter- beziehungsweise Forst-/Feldweg Richtung „Jungholz“ abzweigen. Nun geht es leicht aufwärts, grundsätzlich ist in diesem Abschnitt stets „Jungholz“ das Ziel.

Die Strecke leitet dann auf einer Art Kamm dahin, wir kommen hinauf auf 1020 Meter, ehe die Wanderung wieder abwärts führt – an der Wegkreuzung „Höhenweg/Egg“ (1010 Meter) weiter nach „Jungholz“ und erneut in die Wiesen hinein. Wir erreichen anschließend die kleine Siedlung Jungholz (955 Meter), die sonst wohl nicht alle entdecken, die dem Pfänder einen Besuch abstatten.

Hier heißt es, sich an „Hirschberg“ orientieren, zwischen den Höfen hindurch abwärtsgehen, die Straße überqueren und dann in gleichbleibender Richtung weiter. Es folgt rasch eine Passage im Wald, ehe sich eine Senke mit einer wunderbaren Wiese beziehungsweise Lichtung auftut. In der Senke steht ein Wegkreuz (Seppeles Kreuz, 895 Meter) an der asphaltierten Straße. Kurz davor zweigt rechts ein Forstweg ab, in dessen Verlauf ebenfalls ein Kreuz zu sehen ist.

Landschaftliches Highlight

Man wechselt auf diesen beschriebenen Forstweg („Hub“, „Pfänder“) und spaziert im Wald beziehungsweise durch Lichtungen und Wiesen dahin. In diesem Abschnitt präsentiert sich das heimliche landschaftliche Highlight der Runde, außerdem lässt sich vermutlich ein unerwartetes Maß an Bergeinsamkeit erleben. Kaum zu glauben, dass es sich hier um den angeblich „überlaufenen“ Pfänder handelt.

Der Weg beginnt langsam zu steigen, die Häuser der Eichenberger Parzelle Hub rücken näher. Dort links an einem Bauernhof vorbei und der gelben Markierung folgend zur Straße gehen. Auf der Straße spazieren wir linker Hand Richtung „Pfänder“, um beim Punkt „Höhenweg/Pfänderstraße“ (995 Meter) erneut in die ursprüngliche Route zu kommen. Daraufhin verläuft der Schlussabschnitt der ebenso beschaulichen wie gemütlichen Tour zurück zum Parkplatz Moosegg oder eben zur Bergstation der Pfänderbahn.

Einkehrmöglichkeiten bieten sich selbst im Spätherbst mehrere an auf dem Bregenzer Hausberg, der wohl sogar jene, die immer wieder heraufkommen, mit seiner grandiosen Rundumsicht jedes Mal aufs Neue beindruckt. Ein ähnlich atemberaubender Kontrast zwischen See und Bergen lässt sich in anderen Regionen kaum erleben. Selbst Tiroler, die diesbezüglich nur auf den verhältnismäßig kleinen Achensee verweisen können, müssen das neidlos anerkennen.

Und wer schließlich im Rahmen der feinen Runde zur Draufgabe einen Gipfel „mitnehmen“ möchte, der sollte von der Bergstation noch die paar Schritte ganz empor zum Pfändergipfel machen. Gut, ein „richtiger“ Gipfel sieht vielleicht etwas anders aus, aber um den höchsten Punkt handelt es sich allemal. Großartiges Panorama inklusive.

 

Talort: Bregenz (427 Meter)
Ausgangspunkt: Bergstation der Pfänderbahn (1023 Meter) oder Pfänderparkplatz Moosegg (1004 Meter)
Strecke: Fahrweg (asphaltiert), Feldweg, Fußweg
Höhenunterschied: je rund 130 Höhenmeter in Auf- und Abstieg
Entfernungskilo­meter: rund 7 Kilometer
Gehzeit: gut zweieinhalb Stunden (jeweils gesamte Runde ab Bergstation Pfänderbahn, ohne Gipfel)
Voraussetzung: keine besonderen Voraussetzungen erforderlich
Kinder: ab dem Kleinkindalter
Mountainbuggy: ja
Ausrüstung: festes Schuhwerk
Einkehrmöglich­keiten: Diverse am Pfänder
Seilbahn: Pfänderbahn, www.pfaender.at (Revision zwischen 13. und 24. November)

Kommentare

To prevent automated spam submissions leave this field empty.