Hans-Peter Ludescher

Landespolizeidirektor Vorarlberg

Sicher(es) in Vorarlberg!

Mai 2016

Manche Themen haben es einfach, in der Öffentlichkeit Gehör zu finden. Sicherheit gehört dazu. In Zeiten des Umbruchs in der Gesellschaft sind zahlreiche Sicherheitsaspekte im öffentlichen Fokus. Die Fragen dazu sind vielschichtig: Wem steht sie wann, wo, warum oder nicht mehr ausreichend zur Verfügung?
Prinzipiell als solches unsichtbar und nur definiert durch die Abwesenheit von Gefahren und Bedrohungen, wird Sicherheit meist erst im Nachhinein konkret – wenn etwas passiert ist. Dann hören wir auch politische Rufe nach mehr Mitteln, mehr Maßnahmen, mehr Technik, mehr Polizei. Und es melden sich die Experten, die eingangs nicht gehört wurden, die es aber schon vorher wussten (was manchmal sogar stimmt).

Zentrale Bedeutung kommt dem subjektiven Sicherheitsempfinden zu. In der öffentlichen Diskussion gewinnt es an Bedeutung. Sicherheit und Polizei haben einen hohen Korrelationsfaktor. Für die Exekutive ist das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ein wichtiger Indikator. Er misst die Akzeptanz der Polizeiarbeit und auch, ob die an die Polizei gestellten Erwartungen erfüllt wurden.

Das subjektive Sicherheitsempfinden hängt öfters nur bedingt mit „objektiven Bedrohungen“ zusammen. Es sind wesentliche, aber nicht die einzigen Komponenten: Menschen fühlen sich in bestimmten Situationen sicher oder unsicher, weil sie diese selbst als sicher/unsicher definieren. Am Ende sind wir auch selbst für unsere Sicherheit verantwortlich. Wir können sie maßgeblich dadurch beeinflussen, wie wir die Risiken und Chancen konkreter Situationen einschätzen und wie wir auf dieser Grundlage entscheiden und handeln. Vertrauen oder der gesunde Hausverstand leiten uns dabei.

Oder frei nach Wilhelm Busch:  „Wer andern gar zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken; wer gar zu viel auf andere baut, erwacht mit Schrecken.“