Die Bundesregierung sucht eine Werbeagentur, die ihre Politik bis zur nächsten Wahl ins rechte Licht rücken soll; wie Medien berichteten, sollen bis zu 30 Millionen Euro für die Leistungen von Kreativagenturen fließen. Jetzt empören sich landauf, landab Oppositionelle, dass sich die Regierung in der schwersten Krise des Landes gleichzeitig auch das teuerste PR-Budget aller Zeiten gönne. Einer der noch höflicheren Beiträge zur Sache lautet: „Der Staat braucht aktuell jeden Cent für die Abfederung der Folgen der Corona-Krise, aber sicher keine zusätzlichen Ausgaben für Regierungs-Eigenlob.“ Die unhöflicheren Beiträge verschweigen wir, stellen aber eines fest: Selbst das naivste Gemüt wird nicht bezweifeln, dass die Bundesregierung mit diesem Etat die große Selbstbeweihräucherung plant. Die Millionen werden nach der Krise eingesetzt, um den Österreichern zu erklären, wie gut die Regierung Land und Leute doch durch die Zeit der Pandemie gebracht habe, ganz nach Alfred Dorfers altem Zitat, dass „nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht“. Der ehemalige Höchstrichter Adamovich merkte jüngst an, dass sich „das angeborene Raunzertum des Österreichers“ derzeit in größerem Ausmaß zeige. Aber wen wundert’s auch …