Besonderheiten der Nachtfalter-Saison 2021
2021 war ein merkwürdiges Jahr – auch für Schmetterlingsforscher. Dafür waren weniger pandemiebedingte Ausgangsbeschränkungen verantwortlich: Leuchtabende konnten sowohl als berufsbedingt als auch als Maßnahme zur geistigen Erbauung deklariert werden. Und auf großes Publikum legen Lepidopterologen ohnehin keinen Wert. Sie wollen die Vielfalt der ans Licht fliegenden Nachtfalter ungestört dokumentieren. Was aber die Erhebungen wirklich störte, war das Wetter. Entweder war es zu windig oder zu kalt, manchmal auch zu regnerisch, und gar nicht selten verhinderten alle drei Faktoren gemeinsam das Anlocken der Falter. Und so blieb der Leuchtturm zuhause. Dennoch musste ich auf spannende Beobachtungen nicht verzichten: Auch das Licht im Arbeitszimmer zog die Nachtfalter an, und ein offenes Fenster sorgte dafür, dass sie in Reichweite des Kameraobjektivs gelangten. Handelte es sich meist auch um häufige Arten, so waren dennoch Tiere darunter, die den Beobachter besonders erfreuten. Und da das Fenster nach Ausschalten des Lichts offen blieb, fanden die Falter auch wieder den Weg hinaus. Über die Mücken aber freuten sich die Zitterspinnen (die im Laufe des Sommers merklich dicker wurden und für Ansammlungen der für sie unverzehrbaren Chitinpanzer sorgten).
Die Adlerfarneule (Callopistria juventina) ist einer der attraktivsten Eulenfalter im Land. Zwei rosa bis purpurfarbene Binden am Vorderflügel machen ihn unverwechselbar. Die Art wurde im Sommer 2015 am Stutz über