Beim Blick in die Kristallkugel schneiden Frauen schlechter ab
– und was Beförderungen damit zu tun haben.
Schon bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern spielt neben den Leistungen in der Vergangenheit die Einschätzung über die künftige Arbeit einer Person eine entscheidende Rolle. Das „Potenzial“ für die Zukunft ist erst recht bedeutsam, wenn jemand innerhalb eines Unternehmens befördert wird. Ein amerikanisches Beispiel zeigt, warum Frauen beim Blick in die Kristallkugel benachteiligt sind.
Dieses Mal soll es um Beförderungsentscheidungen innerhalb von Unternehmen gehen und welche Rolle dabei das Geschlecht spielt. Das ist ein wichtiger Aspekt, weil ein großer Teil der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen nicht etwa daher kommt, dass Frauen und Männer für dieselbe Arbeit unterschiedlich bezahlt werden, sondern weil sie vielfach in unterschiedlichen Funktionen arbeiten, die wiederum zu unterschiedlichen Gehältern führen. Damit aber gewinnen Entscheidungen über Beförderungen auf bestimmte Karrierestufen eine wichtige Bedeutung zur Erklärung von Gehaltsunterschieden. Deshalb lohnt es sich, diese Aspekte der Arbeitswelt genauer anzusehen.
Jemand wird in der Regel aus zwei Gründen befördert: einmal aufgrund sehr guter vergangener Leistungen und dann aufgrund der Einschätzung über das Potenzial der betreffenden Person für die Zukunft. Der erste Grund ist vergangenheitsbezogen und deshalb kann man dabei auf die Erfahrungen mit einer bestimmten Person zurückgreifen, also vergangene Leistungen und das Verhalten.