Zuletzt berichteten Vorarlbergs Medien über Probleme im Bereich der Polizei Vorarlbergs wegen überdurchschnittlich vieler Kündigungen. In keinem Bundesland gibt es eine dermaßen hohe Fluktuation. Was ist los, fragt sich wohl nicht nur der Journalismus. Kurt Bereuter sprach mit dem Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft in Vorarlberg. Von Kurt Bereuter
Sandro Wehinger ist seit 2018 Vorsitzender der Polizeigewerkschaft Vorarlberg und seit drei Jahren freigestellter Personalvertreter bei der Polizei. Davor versah er seit 2003 auf der Polizeiinspektion Lustenau seinen Dienst und ist jetzt als Personalvertreter für die 950 Exekutivbeamten des Landes im Einsatz.
Neben den rund 30 Pensionierungen bis Oktober 2022 gab es zusätzlich 60 Austritte, acht davon Schüler und Schülerinnen des Polizeiausbildungszentrums in Feldkirch. Das ist österreichweit der höchste Wert bei Ausgebildeten und der niedrigste bei den zu Schulenden. Verantwortlich seien in Vorarlberg auch höhere Lebenshaltungskosten bei österreichweit gleichen Löhnen und eine starke Wirtschaft, die immer wieder Polizeipersonal erfolgreich abwerbe – und die österreichweit höchste Dichte an Sicherheitswachen der Gemeinden und Städte, die Polizeikräfte abwerben.
Aber in anderen Bundesländern gibt es teilweise auch andere Dienstsysteme, die eine bessere Planbarkeit für die Polizeiangestellten ermögliche. In Vorarlberg wird das sogenannte Wechseldienstsystem praktiziert, bei dem spätestens vier Tage vor