Überlegungen zu Kunst. Utopie. Politik.
Himmel auf Erden“ ist der Titel einer Arbeit von Alfred Hrdlicka. Mit Himmel auf Erden könnte man – wohl kaum besser – die Verheißungen aller Ideologien beschreiben, die das jenseitige Glücksversprechen der Religionen durch die Verwirklichung eines umfassenden irdischen, sowohl individuellen als auch kollektiven, Wohlbefindens kompensieren wollen. Oder, um es kurz zusammenzufassen: Glück jetzt, im Diesseits, statt Glück im Himmel, im Jenseits später, dafür aber ewig.
Die schmerzhafte Ambivalenz und das Scheitern des Himmels auf Erden, seiner politischen Hoffnungen und Heilsversprechen zwischen Erlösung und Enttäuschung, Befreiung und Terror, seeliger Utopie und bitterer Realität lehren uns jedoch die Lektionen der Geschichte.
Hrdlicka selbst war bis zu seinem Tode Kommunist, ein scharfer Kritiker des Kapitalismus und des Faschismus, eine Persönlichkeit, dessen Werk wie kaum ein anderes künstlerischen Ausdruck und politische Themen verwoben hat, ob er sich der französischen Revolution oder dem nationalsozialistischen Terror widmete.
Seine Arbeiten schöpfen ihre Kraft aus einem geradezu gestisch – martialischen Elan. Die expressiven, so schwungvollen, aber gleichwohl sensiblen Linien seiner Zeichnungen sind Ausdruck einer streitbaren und gleichzeitig sehr verletzlichen, empörten Persönlichkeit.
Kunst wird in der wundervollen Radierung „Himmel auf Erden“ jedoch nicht zu einer Metapher eines anderen, politisch besseren