Wohnen im Wald – Wolfgang Büscher an den Orten seiner Kindheit
Dieser Mann hat weite Wege zurückgelegt: Er ist von Berlin nach Moskau gewandert, hat zu Fuß Deutschland umrundet und die USA vom Norden Dakotas bis zum Rio Grande an der Grenze Mexikos im Süden durchquert. Die Bücher, die daraus entstanden sind, wurden mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. Auch der Filmemacher Werner Herzog, selbst ein großer Wanderer, hat die exzellente Prosa dieses Autors gelobt.
Zog es Wolfgang Büscher in den letzten zwei Jahrzehnten vor allem in die Ferne, so lag sein letztes Ziel ganz in der Nähe: „Heimkehr“ – sein neues Buch schildert die Rückkehr in das Land seiner Kindheit. Gleich auf der ersten Seite begegnet er sich selbst: Im fast leer geräumten Haus seiner Mutter, das jetzt zum Verkauf steht, hängt an den nackten Wänden noch ein von den Möbelpackern vergessenes Bild: Im Rahmen ein Porträtfoto des Achtjährigen in Lederhose, ein „Junge mit Seitenscheitel, vollen Lippen, voller Blick, pures Schauen, ohne jedes Lächeln, das fotografierten Kindern sonst abverlangt wird“.
Es ist vor allem eine Heimkehr in die vertraute Umgebung seiner Kindheit und Jugend, die waldreiche Gegend im Norden Hessens. Wenn die Schule aus war, ist er dort mit