Ohne Punkt und Beistrich – Grammatik ade?
Die Sprache. Jeder hat eine Muttersprache, wir sind damit aufgewachsen, mit einem dicken Regelwerk an Grammatik. Beistriche, Doppel-s, Punkt und Rufezeichen. Überbewertet? Kolumnisten sind Sprachkünstler. Sie bringen ihre Gedanken zu Papier … Doch zählen die Regeln aus der Schule überhaupt noch, was kommt danach und werden Rechtschreibregeln überbewertet? Fragen an zwei Berufene: Doris Knecht, Autorin und Kolumnistin aus Vorarlberg, hat eben den Preis der besten deutschsprachigen KolumnistInnen der „Kolumination“ am Säntis in der Schweiz entgegengenommen. Rainer Hank ist deutscher Wirtschaftskolumnist und in der Jury der „Kolumination“.
Was bedeutet Sprache für die beiden? „Der Umgang mit der Sprache interessiert mich“, sagt Doris Knecht, „ich bin keine Puristin, weil das einengen würde. Ich habe oft Auseinandersetzungen deswegen mit LeserInnen, die finden, man darf manche Sachen nur auf bestimmte Weise sagen und ich finde das nicht. Sprache ist für mich etwas total Lebendiges und wenn sie sich nicht mit dem Sprechenden und Schreibenden mitverändern würde, würden wir uns irgendwann nicht mehr verstehen. Deshalb vermische ich sehr gerne alte Sachen mit neuen, man erhält dadurch ein unglaubliches Repertoire an Wörtern, auch wenn sie umgangssprachlich sind, ich setze auch englische Wörter ein, was manche Leute gänzlich ablehnen, gerade in einer Kolumne.“ Rainer Hank kommt aus einer anderen Ecke: „Ich bin