Seniorchefin Fini Vögel, 84, ist noch fast jeden Tag im Unternehmen, das sie vor mehr als 60 Jahren mit ihrem Mann August Vögel in Bludesch gründete. Sie stammt aus einer Frächter- und Gastwirtfamilie aus Sibratsgfäll und lernte Ende der 1950er-Jahre den jungen Sulzberger August Vögel (1930-2010) kennen und lieben. August Vögel arbeitete in Sulzberg als Knecht – wie er selbst immer gesagt habe – und als ein Holzhändler und Sägewerksbetreiber aus Bludesch in Sulzberg Holz kaufte, habe er ihn im Herbst 1954 gefragt, ob er nicht für ihn bis Weihnachten als Traktorfahrer aushelfen wolle. Das habe er angenommen und sei dann mit Traktor und Anhänger von Bludesch nach Sulzberg gefahren, habe dort händisch Rundholz geladen, um am gleichen Tag wieder voll beladen nach Bludesch zurückzukehren. Weihnachten war vorbei und August blieb in Bludesch beschäftigt und 1960/61 bauten August und Fini Vögel dort ihr Haus. 1960 kaufte August einen VW-Bus und organisierte an den Wochenenden Ausflugsfahrten in die nähere Umgebung. Ein weiteres Jahr später sollte dieser Bus die Anzahlung für den ersten eigenen Lkw und die Selbständigkeit sein: ein Saurer mit Henschel-Motor und 95 PS. Mit diesem belieferte er in der boomenden Bauwirtschaft die Baustellen im Oberland. Serviciert und repariert wurde der Lkw von August an den Wochenenden in der eigenen Werkstatt beim Wohnhaus, die drei Jahre später angebaut wurde. Ihre Kinder Herwig und Kurt waren dann nie weit weg. Kurt (57) fand