Herbert Motter

Im Rück-Spiegel

April 2025

Vorarlbergs Wirtschaft im März 2025

Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss schließt das Geschäftsjahr 2024 mit einem Nettoumsatz von 2,71 Milliarden Euro ab. Das entspricht einer Steigerung um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 2,46 Milliarden Euro). Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Spannungen konnte Gebrüder Weiss Marktanteile hinzugewinnen und damit gegen den Trend wachsen.

Rauch Fruchtsäfte erzielte 2024 einen Umsatz von rund 1,77 Milliarden Euro und verzeichnete damit ein Plus von 5,1 Prozent. Trotz herausfordernder Wirtschaftslage konnte das Unternehmen weiterwachsen, ebenso wie die Belegschaft: Knapp 250 neue Mitarbeitende verstärken nun das Team, das auf insgesamt 2984 Personen angewachsen ist.

Das in Feldkirch ansässige Technologieunternehmen Bachmann electronic GmbH blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück und steigerte seinen Umsatz auf ein neues Allzeithoch von 108 Millionen Euro. Dies gelang trotz der anhaltend schwierigen Lage im europäischen Maschinenbau, einem der drei Kernmärkte des Unternehmens mit seinen 555 Mitarbeitenden. Der Exportanteil liegt bei 95 Prozent.

Die Zumtobel Group hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 einen leichten Umsatzrückgang von –1,4 Prozent verzeichnet, währungsbereinigt sank der Umsatz um –1,8 Prozent. Das Components Segment erzielte in diesem Zeitraum ein Umsatzplus von 1,8 Prozent auf 226,6 Millionen Euro, hingegen reduzierte sich der Umsatz im Lighting Segment um –1,7 Prozent auf 652,0 Millionen Euro.

Zudem hat das Europäische Patentamt (EPA) die Innovationskraft der Zumtobel Group erneut bestätigt: Ihre Marken Tridonic und Zumtobel Lighting zählen zu den führenden Patentanmeldern Österreichs. Tridonic (71 Patentanmeldungen) belegt den zweiten, Zumtobel (55 Patentanmeldungen) den dritten Platz – damit sichert sich die Zumtobel Group gleich zwei Top-3-Platzierungen im aktuellen Ranking des Europäischen Patentamts. 

Der Lauteracher Fruchtsaft- und Eisteehersteller Pfanner verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 erneut ein starkes Umsatzwachstum. Mit einem Umsatz von 455 Millionen Euro erzielte Pfanner eine Steigerung von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Wachstum ist auf starke Entwicklungen in den Kernmärkten und gezielte Investitionen zurückzuführen. Die Rohstoffsituation blieb auch 2024 angespannt.

Inhaus verzeichnete nach zwei Rekordjahren einen leichten Rückgang von drei Prozent und erreichte einen Gruppenumsatz von 91 Millionen Euro. Für Inhaus Geschäftsführer Robert Küng „kein Grund zum Jubeln, aber ein zufriedenstellendes und solides Ergebnis.“ Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 3,5 Millionen Euro in Weiterentwicklungen vor allem in der IT und der Logistik investiert.

Mit dem Spatenstich am 6. März 2025 startete offiziell der Umbau der historischen Sägenhalle 4. Das Investitionsvolumen beträgt rund 5 Millionen Euro. Die Stadt Dornbirn setzt dabei auf ressourcenschonendes Bauen, Kreislaufwirtschaft und Urban Mining. Es entstehen rund 150 neue Arbeitsplätze in einem offenen, flexiblen Raumkonzept mit Büros, Ateliers, Werkstätten, Gastronomie und Begegnungszonen.

Die Hypo Vorarlberg Bank AG wird sich nach mehr als zwei Jahrzehnten vollständig aus dem Geschäftsbereich Unternehmensbeteiligungen zurückziehen. Konkret bedeutet dies, dass die 100-prozentige Tochtergesellschaft Hypo Equity Unternehmensbeteiligungen AG in Bregenz (kurz HUBAG) in den nächsten Monaten firmenrechtlich liquidiert und die noch verbleibenden Assets in den Hypo-Konzern hineinfusioniert werden.

Die Jäger Bau GmbH erweitert ihr Leistungsportfolio und übernimmt im Frühjahr 2025 die Firma Elektro Reisegger mit Sitz in Feldkirch. Damit bleibt das traditionsreiche Unternehmen auch nach dem Rückzug von Willi Reisegger am bisherigen Standort erhalten. Die bestehenden Geschäftsführer Norbert Eberhart und Peter Lins führen den Betrieb mit der gesamten Belegschaft unverändert weiter. Elektro Reisegger ist seit Jahrzehnten ein etablierter Anbieter von Elektroinstallationen und beschäftigt aktuell 35 Mitarbeitende, davon acht Lehrlinge.

Die Gerstgrasser Steuerberatung hat Anfang März 2025 den offiziellen Projektstart ihres Neubaus in Schlins mit einem Spatenstich gefeiert. Nach der geplanten Fertigstellung Mitte 2026 werden die beiden Unternehmen Gerstgrasser Steuerberatung und Gerstgrasser Digitalisierungspartner wieder unter einem Dach arbeiten. Das geplante Investitionsvolumen beträgt 4,6 Millionen Euro. Sämtliche Aufträge gingen an Unternehmen der Region. Auch zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Der bislang im unteren Rheintal sowie im Bregenzerwald tätige Personenbetreuungsvermittler Ländlebetreuung möchte spätestens bis nächstes Jahr in ganz Vorarlberg tätig sein. Zu diesem Zweck sei die Inbetriebnahme eines weiteren Standortes im Oberland geplant. Im kommenden Jahr will man an die 200 betreute Kundinnen und Kunden zählen, die von mehr als 400 Betreuerinnen und Betreuern versorgt werden.

Mit 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Umsatz von 802 Millionen Euro zählt die Haberkorn Gruppe zu den führenden technischen Händlern Europas. Mit fünf Unternehmen in Deutschland ist Haberkorn auch in der Bundesrepublik stark aufgestellt und Marktführer im Arbeitsschutz. Am Haberkorn-Standort Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen ist der Startschuss für einen Neu- und Ausbau des Logistikzentrums gefallen. Mit einer Investitionssumme von 55 Millionen Euro handelt es sich bei dem Projekt um die größte Investition in der Geschichte des Unternehmens.

Betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle Bestrebungen heimischer Unternehmen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Mitte März wurden 16 Vorarlberger Unternehmen mit dem Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ausgezeichnet.

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