Es ist Aufgabe und Funktion der Europäischen Zentralbank EZB – eigentlich die einzige gemäß ihrer Satzung – für Geldwertstabilität zu sorgen. Als ab 2008, in Folge von Lehman und der Wirtschaftskrise, die Euro-Krise ausgebrochen war, hatte die EZB die Zinsen gesenkt, um wirtschaftspolitische Maßnahmen zu setzen und die südeuropäischen Staaten zu stützen. Der damalige EZB-Präsident Mario Draghi hatte gesagt „Whatever it takes“. Und es war diese Botschaft, die den internationalen Märkten versicherte, man werde alles tun, um zu verhindern, dass nach Griechenland ein weiterer europäischer Staat in Schieflage gerät. In Folge dieser Botschaft hatten sich die Märkte entkrampft. Und heute?
In Zeiten der Inflation? Hätte die EZB die Zinsen längst schon wieder erhöhen müssen; wie es die FED, die US-amerikanische Notenbank bereits seit einiger Zeit tut. Die EZB hätte sich verabschieden müssen von dem ab 2008 eingeschlagenen Kurs, mit billigem Geld Wirtschaftswachstum zu erzielen, sie hätte dem Markt Geld entziehen müssen. Wenn Geld keinen Wert mehr hat, füllen Spekulanten ihre Lager, speisen diese nicht in die Wirtschaftszyklen ein, produzieren Nachfrage und verschärfen damit zusehends das Problem der Inflation. Natürlich sind Lieferkettenprobleme, die Verknappung von Rohstoffen und die extrem gestiegenen Energiekosten die entscheidenden Treiber der Inflation. Und natürlich hat die russische Aggression die bereits mit Beginn der Pandemie entstandenen