Elke Benicke

*1967 in Ulm, ist PR-Redakteurin und Texterin, studierte Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Nach Berufserfahrungen bei der Liebenau Österreich sowie verschiedenen Kommunikationsagenturen arbeitet sie heute in der Unternehmenskommunikation der Vorarlberger Landeskrankenhäuser. 

Kleine Wunder fürs Leben stärken

Dezember 2024

Kommt ein Kind vor der 37. Woche zur Welt, gilt es als frühgeboren und benötigt eine intensive Versorgung. Um auf die besonderen Lebensumstände der Frühgeborenen und ihrer Eltern hinzuweisen, wurden am 17. November weltweit Gebäude in Purpur angestrahlt – auch die Landeskrankenhäuser Feldkirch und Bregenz setzten heuer wieder ein Zeichen. Das Team der Neonatologie am LKH Feldkirch hat die vor der 32. Schwangerschaftswoche geborenen Kinder bis zehn Jahre und deren Eltern, insgesamt rund 300 Gäste zu einem gemeinsamen Nachmittag in den Panoramasaal eingeladen. Neben Kinderschminken und CliniClowns gibt es viel Wiedersehensfreude und Gespräche rund um das Frühgeborensein.

Moderne Ausstattung Tür an Tür mit dem Kreißsaal 
In Vorarlberg werden rund 400 Kinder pro Jahr zu früh geboren; 40 bis 60 vor der 32. Schwangerschaftswoche. Für ihre intensivmedizinische Betreuung stehen im LKH Feldkirch auf der Kinderintensivstation zwölf Betten zur Verfügung. Und zwar Tür an Tür zu den im Jahr 2020 neu gestalteten Entbindungsräumlichkeiten. „Dank unserer modernen technischen Ausstattung, dem hervorragend qualifizierten und voll besetzten Team können wir unseren Patientinnen und Patienten alle Therapieoptionen anbieten und sie bestmöglich versorgen“, freut sich Primar Dr. Burkhard Simma, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde. „Bei Bedarf können wir die Kojen sogar zu Operationssälen umfunktionieren. Dann kommt ein Team von der Kinder-Anästhesie und ein Team der Kinderchirurgie, um die Kinder vor Ort zu operieren. Das ist eine große interdisziplinäre Leistung.“ Am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch wird die Arbeit außerdem wissenschaftlich begleitet. „Laut unserer aktuellen Studie sind unsere Ergebnisse genauso gut wie in den anderen österreichischen Zentren“, bemerkt der Primar. 

Teamwork am Lebenslimit: kompetent und empathisch
Auf der Kinderintensivstation am LKH Feldkirch arbeiten viele Berufsgruppen Hand in Hand: Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie Mitarbeitende in der Psychologie, Physiotherapie, Logopädie, Sozialarbeit, Stillberatung und der Raumpflege. Sie versorgen und betreuen nicht nur die Patientinnen und Patienten nach modernsten medizinischen und pflegerischen Konzepten, sondern beraten und begleiten auch deren Eltern und Geschwister. „Unser Team zeichnet sich durch eine hohe Fachkompetenz aus; wir sind sehr belastbar, aber auch sehr empathisch miteinander“, berichtet DGKP Katja Vernier, Stationsleiterin der Kinderintensivstation, „wenn’s eng wird, sind alle da.“ 
Durch die Weiterentwicklung der Kinderintensivversorgung haben heute auch extrem früh geborene Kinder ab der 23. Schwangerschaftswoche und einem Gewicht von 500 Gramm gute Überlebenschancen. „Obwohl viele Kinder, die zu uns kommen, schwerkrank sind, tragen sie ein großes Heilungspotenzial in sich, sie kompensieren unheimlich viel“, berichtet Dr. Anya Blassnig-Ezeh, bereichsleitende Oberärztin der Kinderintensivstation. Ihr Ärztinnen-Herz schlage für Kinder, „weil sie die ehrlichsten Patienten sind, die immer kundtun, wie’s ihnen gerade geht.“

Begleitung der Eltern: für eine enge Bindung
Eine wichtige Rolle im Genesungsprozess spielt außerdem die Entwicklung einer frühen und starken Eltern-Kind-Bindung. Dazu gehört der direkte Hautkontakt, aber auch, die Eltern umfassend zu informieren, einzubeziehen und zu begleiten. „Ich mach‘ den Job mega-gern, weil man den Eltern so viel mitgeben kann und auch so viel zurückbekommt“, sagt DGKP Tatjana Orasch, stellvertretende Leiterin der Kinderintensivstation. „Wenn uns die Kinder hier später besuchen, ist es einfach schön zu sehen, dass es ihnen gut geht.“

Mehr Informationen zur Neonatologie am LKH Feldkirch unter: www.landeskrankenhaus.at/leistungsangebot/fuer-patienten/medizinische-fa...

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