Von der konstruktiven Unruhe

Auch dieses Jahr haben sich 16 Organisationen zusammengeschlossen und zum zweiten Mal den Sizzlin’ Summer Bash im Honolulu in Bregenz gefeiert. Es sind Coworkings, Plattformen und Institutionen, die bereits jetzt dritte Orte schaffen, an denen Wirtschaft, Zusammenarbeit und Gesellschaft neu gedacht und gelegt werden. Genau das braucht Vorarlberg, als eine traditionell industrielastige Region. Die globale Wirtschaftskrise, die Verschiebungen der globalen Marktwirtschaft, der gerade etwas wegdiskutierte Klimawandel (der sich in diesen Wochen wieder sehr real anfühlt) und nicht zuletzt Veränderungen, die mit künstlicher Intelligenz einhergehen, fordern, dass wir uns als Gesellschaft und Menschheit neu definieren. Es ist ein natürlicher Impuls des lokalen Machtspiels, die Rahmenbedingungen für die Industrie weiter zu optimieren, doch wirkt das oft als lebenserhaltende Maßnahme. Eigentlich notwendige Veränderungen werden gemeinsam mit unserer privilegierten Situation leichtfertig verspielt.
Die 16 Organisationen des Sizzlin’ Summer Bashs sind angetreten, um durch Tun neues Denken zu etablieren. Sie machen das bereits heute und wirken an den unterschiedlichsten Stellen unserer Gesellschaft. Das wird zum Teil als Unruhe wahrgenommen, ist aber im Kern konstruktiv, weil hier Dinge gemacht und erreicht werden. Es bleibt die Hoffnung, dass dieses Tun und diese Initiativen nachhaltiger sind, als zum Beispiel das Honolulu in Bregenz. Drei Sommer wurde hier einer offenen, urbanen und den Menschen zugewandten Kultur Raum gegeben. Jetzt weicht dieser wunderbare Ort einem ordentlichen Bau nach Vorarlberger Art und Bregenz ist wieder „ghörig“. Vorarlberg sollte mehr Honolulu werden.

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