Julia Grahammer

Startupland-Leiterin

„Das machen, was wir wirklich wollen, dann machen wir es auch richtig gut“

Februar 2019

Das machen, was wir wirklich wollen, dann machen wir es auch richtig gut“ – das sagte Alois Flatz – und teilte seine Meinung und sein Wissen beim Startupland-Frühstück in Dornbirn mit rund 60 Interessierten aus der Vorarlberger Start-up-Szene. Beim Treffen um 8 Uhr morgens – von Startupland gemeinsam mit den BusinessLabs und der PlattformV veranstaltet – wurde dem Impuls zugehört, ausgetauscht und genetzwerkt. Viele neue Gesichter, spannende Gespräche und vor allem – keine Müdigkeit war in Sicht, voller Elan, Einsatz und Interesse waren schon am frühen Morgen vorhanden!
Nicht zuletzt aufgrund des spannenden Inputs des gebürtigen Schwarzenbergers. Vom Wälderbuab zum Start-up-Investor und Experten für nachhaltige Investments. Reingerutscht in das Thema, wie er es nennt, „das ist einfach passiert, das ist nicht planbar“. Dass nicht jedes Thema sofort akzeptiert wird, damit setzte sich Alois Flatz schon direkt nach seinem Studium auseinander, als er mit einer „Top-Ausbildung zu einem Sustainability-Start-up nach Zürich ging“. Und dazu auch noch seine Doktorarbeit, wie seine Eltern sagten, „zum Thema Abfall“ schrieb. Und das zu einer Zeit, 1992, als das Thema Sustainability noch recht neu war. Und dennoch ist er genau dem treu geblieben, bis heute. Sein Statement lautet klar, „mach das, was du gerne machst, bleib dabei, denn dann machst du es auch gut“. Und diesen Tipp gibt er Start-ups wie auch seinen Kindern mit auf den Weg.

Alois Flatz war unter anderem Berater von Al Gore und ist Mitbegründer des Dow Jones Sustainability Index. Derzeit befindet er sich gerade im Sabbatical - das er in Vorarlberg macht. Weil er hier alles hat, was ihm gefällt. Und er ist dennoch voll im Einsatz. Auf die Frage, welche Vorteile er in Vorarlberg sieht, nennt Flatz als erstes die hohe Lebensqualität. Und ist sich dennoch sicher, „für Kinder ist Vorarlberg der optimale Lebensraum, man wird innerlich gefestigt und bekommt die richtigen Werte vermittelt“. Wenn man älter wird, sollte man aber unbedingt die Welt kennenlernen, weggehen, egal in welcher Art, ob man als „Tischler in Finnland oder auf einem Schiff anheuert und die Welt bereist, es geht darum, seinen Horizont zu erweitern“. Und später, so wie er, dann auch gerne wieder nach Vorarlberg zurückkehrt, weil man schätzt, womit man aufgewachsen ist.
In der Bildung und auch für seine Kinder sieht er als äußerst wichtig, die Kinder nicht zu sehr einzuschränken, ausprobieren zu lassen und ihren Interessen zu folgen. „Wenn sie dann später ein Start-up gründen, müssen sie genau das auch können, also wollen wir ihnen dies nicht schon früh abtrainieren.“ So steht Flatz auch für eine allgemeine Grundausbildung – bei der auch die MINT-Fächer wie Biologie, Physik und Chemie nicht zu kurz kommen, um Interesse zu wecken und fördern.

Als Start-up-Investor hat Flatz schon bei einigen Finanzierungen im Later-Stage-Bereich mitgearbeitet, er ist persönlich an ein paar Early-Stage-Start-ups beteiligt. Wichtig für eine Zusammenarbeit oder ein mögliches Investment ist ihm dabei in erster Linie das Team. Regelungen, Auflagen, Verträge – dies folgt anschließend. Zuerst sollte die zwischenmenschliche Harmonie stimmen.

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