Das wird nichts

Wenn in dieser Zeit bestimmte Medien und bestimmte Politiker im Osten der Republik von Föderalismus sprechen, dann nur in negativer Hinsicht, in einer Tageszeitung stand zu lesen: „Die Pandemie schlägt noch einmal ordentlich zu. Mit Zweckoptimismus wird sie sich nicht bekämpfen lassen. Mit Föderalismus schon gar nicht.“ Dahinter steckt dieselbe Abschätzigkeit, mit der die Modellregion Vorarlberg von Anfang an betrachtet worden ist, dahinter steht der Glaube, Denken mache nur in der Zentrale Sinn, nicht aber in der Peripherie. Ein Ökonom schrieb jüngst, föderaler Wettbewerb sei gerade in einer Zeit großer Unsicherheit anzustreben, weil dezentrales Experimentieren unterschiedliche Lösungen bringe, aus denen man lernen könne. Anzuerkennen, dass die Länder Verantwortung übernommen, ihre Aufgaben aber in höchst unterschiedlicher Qualität erfüllt haben, das wäre eine Aufgabe für die erwähnten Medien und Politiker. Aber wozu differenzieren, wenn sich’s pauschalieren lässt. Bei Wilhelm Busch heißt es, „also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was lernen muss“, bei manchen wird das nie was.