Brauchen wir die Fächer „Zeichnen und Basteln“, wie umgangssprachlich „Kunst und Gestaltung“ und „Technisches und textiles Werken“ genannt werden, noch? In Zeiten zunehmender Digitalisierung (Schlagworte IT und KI) werden musische Fächer zurückgedrängt. Ihre Wichtigkeit für die Entwicklung unseres Gehirns ist aber unumstritten und wissenschaftlich vielfach belegt: Feinmotorik und sensomotorische Fähigkeiten verkümmern sonst und reduzieren sich aufs flinke Wischen und Tippen am Smartphone – da ist uns die Jugend überlegen, nicht aber zum Beispiel bei der Handschrift. Die Lehrpläne sollen aber nicht überfrachtet werden, somit bekommen außerschulische Angebote eine noch größere Bedeutung: Seit Jahrzehnten bieten wir im Kunstforum Montafon erfolgreich kunstKINDERkunst-Workshops an, wo Kinder und Jugendliche an zeitgenössische Kunst herangeführt und dann selbst kreativ werden. Eine Steigerung erfährt unser Engagement nun durch die Formate von Double Check, wodurch wir längerfristige Projekte mit Schulklassen anbieten können: Künstler:innen kommen an die Schulen und bieten Kreativ-Workshops an, kombiniert mit Einheiten in aktuellen Ausstellungen in der ehemaligen Lodenfabrik an der Litz. Das Ergebnis ist verblüffend: Die Heranwachsenden sind offen und begeistert, fühlen sich wohl dabei und freuen sich aufs nächste Mal. Sie entwickeln Verständnis für zeitgenössische Kunst, lernen sich zu artikulieren, setzen sich mit den unterschiedlichsten Themen auseinander. Mit Eifer und Freude gehen sie an die kreativen Aufgaben heran – vorausgesetzt, wir holen sie dort ab, wo sie gerade sind.
All das kann aber nur gelingen, wenn wir engagierte Pädagog:innen haben, die bereit sind, solche Angebote auch anzunehmen, was nicht selbstverständlich weil mit Mehraufwand verbunden ist.
Kommentare