Janine Gozzi

Geschäftsleitung Rotes Kreuz Vorarlberg

Aufstehen, zusammen­halten und weitergehen

Februar 2022

Erst kürzlich wurde ich im Interview gefragt, was einen Rotkreuzler auszeichnet, was ihn zu dem macht, was er ist und lebt. „Es ist kein Geheimnis, vielmehr die Selbstverständlichkeit, sich für den Nächsten einsetzen zu wollen“, lautete damals meine spontane Antwort.
Spontan, denn verinnerlicht. Schon mein Leben lang begleiten mich Menschen, die sich beim Roten Kreuz engagieren. So durfte ich von Kindesbeinen an erfahren, dass Helfen an keine Bedingung geknüpft ist, dass Hinschauen eine Notwendigkeit ist, dass Mensch einfach Mensch ist und dass eine Notsituation keine Unterschiede kennt.
Eine Wertevorstellung, die gerade in diesen ungewöhnlichen Corona-Zeiten an Relevanz nicht zu übertreffen ist und doch von unserer gesamten Mannschaft kompromisslos mitgetragen wird. Auch wenn die Herausforderungen noch so groß und die zusätzlichen Anforderungen noch so aufwendig waren, unsere beruflichen wie auch ehrenamtlichen Mitarbeiter stellten sich der Aufgabe, packten an und meisterten schluss­endlich die Challenge.
Ja, ich schwelge absichtlich in Superlativen, denn was in den zwei Jahren der Pandemie geleistet wurde, ist immens und in Zahlen erst gar nicht zu belegen: So viele ehrenamtliche Stunden liegen hinter unserer Mannschaft, so viel Enthusiasmus, so viel Durchhaltevermögen, so viel Kampfgeist.
Und ja, ich verwende bewusst die Vergangenheitsform. Denn mit den fortschreitenden Zahlen der Geimpften und Genesenen sowie der Maske als unseren ständigen Begleiter steigt mein Optimismus, meine Zuversicht, dass das Virus an Bedeutung und vor allem an Bedrohung verliert. In diesem Sinne richten wir den Blick Richtung Zukunft – eine gute, in der wir als Institution Rotes Kreuz unser Kranken- und Rettungssystem optimieren, unser Bildungsangebot erweitern wollen und somit unsere beruflichen wie auch ehrenamtlichen Mitarbeiter entlasten können. Wir wollen weitermachen. Wir wollen weitergehen. Wir wollen weiterhelfen.