Günther Bitschnau

Inhaber der Wirtschaftspresseagentur.com

Das ging größtenteils daneben

November 2022

Österreichs Medien sind nicht mehr als Beschützer der Grund- und Freiheitsrechte und der Meinungsfreiheit zu sehen. Vielmehr hat sich der Eindruck verstärkt, dass zu viele Medien und Journalistinnen sowie Journalisten als Teil der polit-medialen Parallelwelt ihre eigene, teils volkspädagogisch-autoritäre, Agenda verfolgen oder aus Angst vor Nachteilen nichts dagegen tun.
Die Bekämpfung der Covid-Pandemie brachte den größten Angriff auf die Grund- und Freiheitsrechte seit 1945 mit sich. Doch damit hatten offenbar nur wenige Medienleute ein Problem. Die meisten Medien wurden – auch durch millionenschwere Inserate korrumpiert – zum Sprachrohr der Regierung und haben selbst kleinste Kritik an Maßnahmen, Warnungen vor Kollateralschäden oder Bedenken gegen neuartige Impfstoffe zumeist entweder verunglimpft oder totgeschwiegen. Auch wenn die Kritiker vom Fach und viele Fragen berechtigt waren. Selbst gegen Staaten wie Schweden oder die Schweiz, die mit Erfolg einen anderen Weg gingen, zog man vom Leder.
Medienleute, die keinen Unterschied zwischen Viren und Bakterien kannten, wurden über Nacht zu Pandemieexperten. Sie präsentierten fast ständig die gleichen Angst- und Panikmacher. Die Ausgewogenheit fehlte, man heizte die Gesellschaft lieber auf. Den medialen „Fakten“-Checkern erschien ein Hinterfragen von Maßnahmen oder Verhältnismäßigkeit meist nicht notwendig. Viele beteiligten sich an der evidenzbefreiten Hetze gegen Ungeimpfte oder standen nicht dagegen auf. Während sie die globale Militär-, Öl- und Gasindustrie mit Argwohn betrachten, glaubten sie der milliardenschweren Pharmaindustrie jedes Wort. 
Medien nennen sich gerne die vierte und kontrollierende Gewalt in einer Demokratie. Ihre größte Nagelprobe seit 75 Jahren ist ordentlich in die Hose gegangen.