Clarissa Steurer

Gründerin der Marke Clarissakork

Die Reise zur zündenden Idee

Mai 2019

Eltern, Tanten, Bruder – mit Unternehmern bin ich aufgewachsen. Früh lernt man die Höhen und Tiefen kennen. Ich war neugierig und beeindruckt, was sie leisten. Bald war klar: Das will auch ich. Mein eigenes Unternehmen. An Ideen hat es nicht gemangelt, gezündet hat keine so wirklich, das hat mich oft enttäuscht. Aber um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, muss eine Idee schon Funken schlagen. Wenn man sich von hochgezogenen Augenbrauen abbringen lässt, stimmt etwas wohl noch nicht ganz. Skeptische Blicke sind auch bei dem Wunsch, Korkteppich zu entwickeln, nicht ausgeblieben. Für mich war es aber DIE Idee und die fragenden Gesichter waren mir plötzlich egal.
Viele wissen früh, was sie konkret machen möchten – ich musste mich erst auf eine Reise begeben. Eine lange Reise. Und ganz ehrlich: Ich hatte viele Jobs. Mit den Visitenkarten könnte ich ein kleines Büchlein füllen. Meistens waren sie spannend und wenn nicht: Dazugelernt habe ich immer.
Man muss aufmerksam bleiben, oft sind es die kleinen Dinge, die irgendwann wichtig werden. Sei es nur die Erkenntnis, wo die eigenen Schwächen liegen. Ich bin auch für die negativen Erfahrungen dankbar, denn gelegentliches Hinfallen bringt einen weiter, als „Everybody’s Darling“ zu sein. Mir war klar: Irgendwann werde ich meine eigene Idee umsetzen, nicht die der anderen. Konzerne und Start-ups finden sich auf meinem Weg ebenso wie die Medienwelt und Werbeagenturen. Was ich dabei vor allem gelernt habe? Alle kochen nur mit Wasser. Wenn du etwas machen willst, glaub daran. Wenn dir eine Idee fehlt, halt die Augen offen. Gute Einfälle kommen oft, wenn man nicht damit rechnet. Wie bei mir – am Abend auf der Couch beim Fernsehen. Denn bis dahin war Kork für mich auch nichts anderes als ein Flaschenverschluss.