Monika Wohlmuth

Personalentwicklerin und Leiterin des Projekts www.kernjahr.at

Die Sache mit der Reife und dem Unfug

November 2019

Reife- oder Persönlichkeitsentwicklung sind mir, seit ich denken kann, ein wichtiges Anliegen. Fast täglich treffe ich Menschen, die mich mit ihrem Verhalten und ihrem Wirken beeindrucken und mir neue Lernwege zeigen. Dieses Interesse und diese Leidenschaft an Weiterentwicklung sind gleichzeitig auch Basis meiner beruflichen Tätigkeit. Unter dem Motto: „Jeden Tag entscheiden wir neu, wie wir auf Situationen reagieren, was wir zu anderen sagen, wie wir über Menschen denken“, begleite ich Menschen, die spüren, dass es eine Veränderung braucht und diese Veränderung auch sie selbst inkludiert. Weil: „Vom Reife-Niveau eines Menschen hängt es ab, wofür er seine Kompetenzen und Intelligenzen einsetzt.“
(Boglarka Hadinger)
Ja – und ganz nebenbei möchte ich in dieser Persönlichkeitswerdung auch Vorbild sein. Für meine eigenen Kinder, die mir anvertrauten Jugendlichen und die Menschen in den Unternehmen, die wir begleiten. 
Wenn mich da nicht diese Augenblicke des Unfugs übermannen würden. Da ein Mail an jemanden, den ich gar nicht kenne, und trotzdem …, da diese eine Stunde zu lang, obwohl morgen …, dann dieser eine Satz, der zwar ehrlich, aber nicht ganz …, außerdem schon wieder, obwohl … und dann noch diese Idee, die so gar nicht zu meinen Kompetenzen und überhaupt … oder dieser Kommentar.
Eine sehr weise Frau, von der ich viel lernen durfte, hat mir folgenden Satz geschenkt: „Reife und Bereitschaft zu gelegentlichem Unfug schließen sich nicht aus!“ Seither weiß ich, dass ein Tag dann gut für mich ist, wenn ich ein wenig Reife üben durfte, aber auch etwas Unfug Platz bekommen hat. Ich glaube ganz fest daran – und hoffe, meine Mitmenschen auch! Ein Hoch auf die „unfugbereite“ Reife!