Einsatz für Gleichstellung

Die Situation der Gleichstellung von Frauen und Männern bei uns im Ländle gibt nicht unbedingt Anlass, besonders stolz zu sein. Im März kommen die städtischen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Österreichs zum Arbeitstreffen nach Bregenz. Ich freue mich darauf, gleichzeitig ist mir schmerzlich bewusst, dass wir im Vergleich mit den anderen Bundesländern beim Thema Gleichstellung oft Schlusslicht sind. Bei der Gehalts- und der Pensionskluft liegen wir in Vorarlberg auf dem beschämenden letzten Platz. Hierzulande erzielen Männer das höchste Jahreseinkommen in Österreich, Frauen das geringste. Unbezahlte Familien- und Sorgearbeit obliegt hauptsächlich den Frauen, während die Entscheidungsmacht in Politik und Wirtschaft vorwiegend in Männerhand ist. Wo bleibt hier die gerechte Aufteilung von Chancen und Herausforderungen zwischen den Geschlechtern? Ist es nicht längst an der Zeit für einen Rollenwandel, zum Wohle aller?
Grund stolz zu sein, habe ich trotzdem: Es ist das erste Mal, dass besagtes Treffen in Vorarlberg stattfindet. Seit 2021 bin ich als Bregenz-Vertreterin Teil dieses wertvollen Austausches zwischen Städten wie Graz, Linz oder Wien. Damals verankerte die Stadt Bregenz das Thema Frauen und Gleichstellung als erste Stadt Vorarlbergs gemeinsam mit dem Thema LGBTIQ+ in der städtischen Verwaltung – mit dem Bekenntnis, sich auf kommunaler Ebene für das gesamtgesellschaftliche Ziel der Gleichstellung stark zu machen. Als Landeshauptstadt ging sie damit als Pionierin in Vorarlberg neue Wege.
Sich als Stadt oder Gemeinde proaktiv für Gleichstellung einzusetzen, mag manchen als vernachlässigbares Randthema erscheinen. Dieser Einsatz führt jedoch Schritt für Schritt zu einer gleichberechtigteren Zukunft – und davon profitieren schlussendlich alle.

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