Handschlagqualität – ein Phänomen der Vergangenheit?

Mit Schrecken muss ich feststellen, dass die Handschlagqualität im Geschäftsleben immer mehr in den Hintergrund rückt oder sogar ganz verloren geht. Was ist passiert, dass sich die Menschen nicht mehr vertrauen, dass die Ehrlichkeit und der Anstand immer mehr verloren gehen?

Ist es wirklich schon so weit gekommen, dass wir für alle mündlich getroffenen Vereinbarungen einen Vertrag benötigen? Einen Vertrag, den wir dann doch nicht einhalten, da wir keine Möglichkeit auslassen, uns gegenseitig auszuspielen? Wenn man sich nicht vertraut und die positiven Charaktereigenschaften, die einen redlichen Geschäftspartner auszeichnen, nicht mehr hat, dann nützt auch der beste Vertrag nichts. Wie oft werden heutzutage schon Vertragslücken bewusst eingebaut, die man dann zu seinem eigenen Vorteil auslegen kann?

Für mich ist es immer noch das Schönste, wenn ich ein Geschäft mit einem unbekannten Verhandlungspartner nur mit einem Handschlag besiegeln kann, ohne dass die Rechtsabteilungen mit der Erstellung seitenlanger Verträge beschäftigt sind. Leider haben diese Momente einen Seltenheitswert bekommen. Und ich spreche hier nicht über die Notwendigkeit von Verträgen, die eine schriftliche Absicherung darstellen, da sie über den Tod hinaus ihre Gültigkeit und somit auch ihre Berechtigung haben.

Auf unser Wirtschaftsleben heruntergebrochen bedeutet das, dass wir uns dadurch sehr hohe Kosten, eine Unmenge an Zeit und auch sehr viel Bürokratie aufbürden, was die Wirtschafts- und Interaktionsprozesse deutlich hemmt.

Ich plädiere daher dafür, dass unsere ideellen Wertvorstellungen im Geschäftsleben wieder in den Vordergrund rücken, da die Arbeit dann nicht nur leichter und mit Freude von der Hand geht, sondern die Volkswirtschaft auch wieder stärker wachsen wird.

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