Nächste Frage, bitte!
Und, was machen Sie so beruflich?“ Wenn das Wetter, das Essen und die Location abgehandelt sind, wendet sich der Small Talk auf jeder Party der Profession zu. Immer mehr jedoch zeichnet sich ab, dass wir uns auf neue Gesprächsebenen wagen müssen. Seit vielen Generationen definiert sich der Mensch durch Arbeit. Unsere Eltern und ihre Vorfahren lebten primär, um einem Beruf nachzugehen und das nötige Geld zum Leben zu verdienen. Inzwischen suchen wir nach dem Beruf, der uns erfüllt, ausreichend Zeit für Freizeitgestaltung und Familie lässt und auch noch das richtige Einkommen sichert, am besten ohne Risiko.
Schön für die, denen dies gelingt. Umso schlimmer für die, die deswegen permanent unzufrieden sind. Schlagworte wie „Berufung“ und „Leidenschaft im Job“ setzen uns massiv unter Druck.
Wir sollten unser Leben wieder mehr als Gesamtpaket sehen: Welche Bedürfnisse, Talente und Kompetenzen machen mich aus und damit einzigartig? Was ist mir im Leben wichtig? Wo liegen meine Werte? Diese Mischung aus verschiedenen Komponenten gibt die Anleitung, an welchen Stellschrauben des Lebens gedreht werden muss. Manchmal steht eine berufliche Neuorientierung an oder es muss der Arbeitgeber oder die Branche gewechselt werden. Manchmal aber ist nur eine kleine Adjustierung notwendig; zum Beispiel eine ehrenamtliche Tätigkeit oder das Hobby, das endlich aus dem Traum in die Wirklichkeit gehievt wird.
Setzen wir unsere Identität nicht länger mit unserem Job gleich, denn dort liegt nicht zwangsweise die alleinige Quelle zu unserem Glück.
Fragen Sie Ihr Gegenüber nächstens doch versuchsweise: „Welches Thema bewegt Sie gerade?“