Olivia Mair

 koje – Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung

Offene Jugendarbeit wirkt!

November 2016

Meine Arbeit dreht sich hauptsächlich um zwei Fragestellungen, die von hoher gesellschaftlicher Relevanz sind:

Wie kann Teilhabe und Chancengleichheit von Mädchen und Jungen gefördert werden, damit sie künftig ein selbstbestimmtes, gutes Leben führen können? Und wie können Einrichtungen und Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit unterstützt werden, einen guten Job zu machen, der dazu beiträgt, junge Menschen zu einem selbstbestimmten, guten Leben zu begleiten? Die tragischen Ereignisse in Frankreich, Belgien und Deutschland, aber auch die „Flüchtlingskrise“ haben große Herausforderungen aufgezeigt, die auch in Österreich existieren und die aufgrund ihrer Komplexität vor allem im Jugendbereich zeitnah und professionell bearbeitet werden müssen – mit dem Ziel, zu verhindern, dass sich Jugendliche derart von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, dass ihnen Extremismus und Gewalt als erstrebenswerte Auswege erscheinen.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Offene Jugendarbeit diesen Entwicklungen erfolgreich entgegenwirken kann. Unser Setting, dass sich durch konsumfreie Räume sowie Freiwilligkeit, Parteilichkeit, geschlechtssensible Zugänge und eine akzeptierende Haltung auszeichnet, ermöglicht es, zu jungen Leuten stabile Beziehungen zu knüpfen und sie in Krisensituationen zu unterstützen. Unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Bildung, sozialem Hintergrund und Herkunft werden junge Menschen begleitet, hin zu einem selbstständigen, guten Leben. Entsprechend der hohen Verantwortung, die mit dieser Aufgabe einhergeht, wünschen wir uns mehr Interesse, Wertschätzung und ausreichende und sichere Ressourcen für unsere Arbeit. Denn letztlich zielen die Antworten auf beide Fragestellungen darauf ab, wie die Offene Jugendarbeit zum sozialen Frieden in unserem Land beitragen kann.