Wilfried Hopfner

Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Herausgeber Thema Vorarlberg

Regional.Digital

Oktober 2017

Wir leben in einem gigantischen Veränderungsprozess. Zyklen verkürzen sich, vieles wird oberflächlicher. Liebgewonnenes, Gewohntes, Traditionelles verliert an Bedeutung, egal ob durch die gesellschafts-/sozialpolitische oder wirtschaftliche Brille beleuchtet. Seit Jahren sind Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 Schlagworte, Zukunftsperspektive, aber noch nicht Realität. Jetzt bezweifelt niemand mehr die „Markttauglichkeit“ dieser Themen. Alle erkennen, dass die Dynamik exponentiell zunimmt. Für manche Bedrohung, für andere Chance. Die Digitalisierung wird die Globalisierung weiter beschleunigen. Das ist aufgrund der technologischen Entwicklungen und der wirtschaftlich extrem starken Player, die diese Digitalisierung vorantreiben, unumkehrbar. Entwicklungen sind wie Ideen, deren Zeit gekommen ist, unaufhaltsam. Deshalb gilt es, sie als Rahmenbedingungen anzuerkennen und sich sowohl als Person als auch als Unternehmen zu positionieren. Angesichts der unumkehrbaren Entwicklungen werden auch regionale Netzwerke in kleineren Wirtschaftsräumen – zum Beispiel in unserem Bundesland, aber auch in den Unternehmen – neu an Bedeutung gewinnen. Es muss gelingen, die digitale und die analoge Welt so zu nutzen, dass sie für die Region und die persönliche Entwicklung Vorteile bieten. Denn eines ist klar: Attraktive Arbeitsplätze in einem Lebens- und Wirtschaftsraum entstehen nur aus regionaler Wertschöpfung. Deshalb gilt es stets abzuwägen, welche gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen meine Entscheidung, in der digitalen oder analogen Welt zu kaufen, auslöst. Mit dieser bewussten Auswahl entscheide ICH, welche Auswirkungen am Arbeitsmarkt daraus resultieren. Sprich: Welche Aufgaben verändern sich? Welche Jobs fallen gänzlich weg? Was für neue können daraus entstehen? Eine spannende Zeit, in der wir leben und die wir mitgestalten dürfen.