Udo Filzmaier

CEO der SIE Holding AG

Vom Mensch zur Maschine?

Juli 2019

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Vielerorts wird von Disruption und großen Herausforderungen gesprochen, jedoch eines wird übersehen. Wir befinden uns bereits seit Jahrzehnten mitten in der Digitalisierung, mitten in eben jener Redefinition menschlichen Denkens und Handelns. Die elektronische Datenverarbeitung hat bereits vielerorts zu grundlegenden Veränderungen und Verbesserungen geführt. Was ist also neu? Warum fällt uns der Wandel heute viel deutlicher auf als bereits schon vor zehn Jahren? Die Antwort ist leicht – die Geschwindigkeit hat sich verändert. Immer schneller und aus weltweit unterschiedlichsten Richtungen und Quellen eröffnen sich uns Möglichkeiten zur Veränderung, und neue Konzepte sprießen wie Pflanzen aus dem digitalen Nährboden. 
Durch die stetig steigende und mit normalem Menschenverstand beinahe gar nicht mehr erfassbare Rechenleistung ergeben sich ungeahnte Potentiale, so besitzen unsere Telefone heute bereits die zehnfache Leistung der vor zehn Jahren hochmodernen, sehr teuren Computer. Die Mondlandung klappte mit 12.000 Transistoren an Bord – moderne Smartphones verfügen über mehrere Billionen Transistoren, eine unvorstellbare Entwicklung. 
In der westlichen Welt ist beinahe jeder Mensch bereits mit einem digitalen Endgerät über das Internet erreichbar und als potentieller Kunde für neue Geschäftsmodelle erreichbar. Heute werden neue Anwendungen ganz einfach mit „software-as-a-service“-Konzepten, ohne umständliche zusätzliche Hardwareverkäufe erfolgreich. Blickt man auf diese Entwicklungen, lässt sich festhalten – Ja! Wir befinden uns in einem grundlegenden Wandlungsprozess wie auch in den letzten Jahrzehnten, jedoch eines dürfen wir nicht außer Acht lassen: Im Mittelpunkt jenes Wandels steht der Mensch und sein Wohlergehen, keine Maschine, kein Computer und kein künstliches System.​