Gerda Schnetzer-Sutterlüty­

EU-Gemeinderätin und Unternehmerin

Wahlen und die Angst vor Veränderung

Februar 2020

Am 15. März wird sich in den Vorarlberger Gemeindegremien vieles ändern, und die wenigsten von uns werden angstvoll zu den neuen Demokratievertretern blicken.
Außerdem betrifft dieser Text uns gar nicht, weil wir aufgeschlossen, stets bereit für neue Abenteuer und frischen Stoff sind. Tatsächlich? Es gibt Ecken in uns, die wir nicht gerne beleuchten. Die Angst vor Veränderung hat – außer Passivität – mehrere Erscheinungsformen: Ist Mann/Frau stets hektisch? Füllt man seine – auch die freien – Tage mit blindem Aktionismus? Findet man gerne und überall Probleme und muss man jedes Problemchen zerreden? Werden Nebenschauplätze aufgebauscht? 
Alle diese Beschäftigungen lenken ab. Sie schützen vor Veränderung und halten das Hamsterrad in Bewegung. Manchmal wird diese Taktik sogar im Verband praktiziert und sie prägt eine Gemeinde: Lobbying wird in Folge der Verbandskriminalität bezichtigt, Optimismus weckt kollektive Skepsis usw.
Doch als Gemeindevertreter, Wähler oder Bürgermeister bringt uns Angst in keiner Ausprägungsform weiter. Unter Druck entsteht nichts Neues, und wir wollen doch für unsere Gemeinde, unsere Mitmenschen frische Ideen liefern?
Wir alle möchten an einem Ort wohnen, wo das „Betriebsklima“ passt, die Gemeinde für was Besonderes steht – eben Profil hat. Und dazu können alle einen Beitrag leisten. Mit Fachwissen – logo. Aber auch und ganz besonders mit Mut: Wenn es darum geht, Innovationskraft und Solidarität zu fördern, braucht es Bürger und Gemeindevertreter, die aussprechen, was sonst keiner sagt, die sich interessieren für das, was Zukunft hat, die in einem angstfreien Klima agieren dürfen und Raum für Entwicklung schaffen.