Hubert Gambs

EU-Regionalpolitik in Vorarlberg

Oktober 2014

Die Regionalpolitik gehört zu den zentralen Politikbereichen der Europäischen Union. Inhaltlich geht es um die Festigung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts in der Europäischen Union. Diese Politik verfolgt das Ziel, die erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zu verringern, die zwischen den Regionen Europas immer noch bestehen. Dabei sollen aber auch stärker entwickelte und dementsprechend reichere Regionen gefördert werden, um zur Erreichung von europäischen Zielen, beispielsweise in der Energie- und Klima­politik, beizutragen.

Weitere Bemühungen

Mit einem Pro-Kopf-BIP von 127 Prozent in Österreich und 134 Prozent in Vorarlberg im Vergleich zum EU-Durchschnitt zählt Vorarlberg zu jenen stärker entwickelten Regionen der EU, die einen hohen Lebensstandard und eine hohe Umweltqualität aufweisen. Angesichts der Herausforderungen durch die Globalisierung und die bedeutenden Veränderungen im EU-Binnenmarkt seit der 2004 erfolgten Erweiterung der EU ist es aber notwendig, bestimmte Bereiche durch eine zielgerichtete Förderung zu unterstützen, um die in den vergangenen Jahren erzielten Ergebnisse auch in Vorarlberg weiter zu verbessern.

Seit dem Beitritt Österreichs zur EU am 1. Jänner 1995 bekommt Vorarlberg Förderungen aus den Europäischen Strukturfonds. Im Zeitraum 1995 bis 1999 wurde Vorarlberg ein industrielles „Ziel‑2-Gebiet“ und ein ländliches „Ziel‑5b-Gebiet“ zuerkannt. Von 2000 bis 2006 war der ländliche Raum Vorarlbergs als „neues Ziel‑2-Gebiet“ förderbar, und das bisherige industrielle Ziel‑2-Gebiet erhielt aufgrund der guten Wirtschaftsdaten eine auslaufende Übergangsunterstützung bis Ende 2005. Auch wenn der Beitrag an Vorarlberg durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung 24 Millionen Euro im Programm­planungs­zeitraum 2000 bis 2006 und 17 Millionen Euro in der Förderperiode 2007 bis 2013 betrug, stellt die europäische Regionalpolitik doch ein sichtbares Beispiel des europäischen Mehrwerts dar.

In der neuen Förderperiode 2014 bis 2020 zählen die österreichischen Bundesländer mit Ausnahme des Burgenlands, das jetzt den Status einer „Übergangsregion“ besitzt, zu den „stärker entwickelten Regionen“, und Vorarlberg wird im Rahmen eines gemeinsamen österreichischen Programms für Investitionen in Wachstum und Beschäftigung rund 18 Millionen Euro erhalten.

Spiel den Trumpf

In der Vergangenheit wie in der Zukunft sollen die Investitionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung besonders innovative Projekte unterstützen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Vorarlberger Unternehmen zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Mit dem Slogan „Spiel den Trumpf“ wird in Vorarlberg die Zukunft gefördert. Darüber hinaus ist Vorarlberg als beispielhafte Grenzregion im Rahmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (vormals INTERREG) zusätzlich an folgenden Programmen beteiligt: Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein, Bayern-Österreich, Alpenraum, Zentraleuropa, Südwesteuropa und Interreg IV C.

Auf der „Inforegio“-Website der Europäischen Kommission können die speziellen Förderprogramme und Projekte für die einzelnen Regionen in der Europäischen Union, so auch für die österreichischen Bundesländer, abgerufen werden: http://ec.europa.eu/regional_policy/

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