Regionalität

Als Koch arbeitet man natürlich mit einem extremen Spektrum an Lebensmitteln in den verschiedensten Häusern und Regionen. Respekt und Produktwertschätzung brachten mich auf den Weg der Regionalität und zum Nachhaltigkeitskonzept, das ich nun in meinem Wirtshaus umsetze. Durch die Globalisierung haben wir Zugriff auf fast jedes Produkt, aber für den Endverbraucher ist die Qualität nie die gleiche wie in der Region, in der sie angebaut werden.
Die besten Geschmackserlebnisse hatte ich mit jeweils regionalen Produkten. Alles was bis zum Endverbraucher sehr kurze Wege zurück legt, wird reif geerntet, verfügt über wesentlich mehr Inhaltsstoffe und ist auch um einiges haltbarer.
Durch den regionalen Einkauf und direkten Kontakt mit den Produzenten habe ich bessere Produktkenntnisse, weiß über Anbaumethoden Bescheid und kann somit auch nicht durch verschiedenste Gütesiegel getäuscht werden. Besonders wichtig ist mir das im Bereich der Tierhaltung. In Vorarlberg ist das Angebot an regionalen Lebensmitteln sehr groß, was eine flexible Speisenzubereitung erfordert. Regionaler Einkauf bedeutet saisonale und abwechslungsreiche Ernährung. Wie wir uns ernähren, spiegelt sich teils ja auch in unserer Gesundheit wieder: „Du bist was du isst.“
Bei unseren Nachbarn in der Schweiz ist der Stolz und die Vermarktung der heimischen Produkte noch etwas ausgeprägter. Es liegt an uns, all diese Trends beizubehalten und weiter zu entwickeln.
Eine der größten Hürden sehe ich in der Logistik. Wir scheitern noch daran, für jeden zu geregelten Zeiten einen zentralen Zugang zu regionalen Produkte zu schaffen. Eine zentral gelegene Markthalle würde für Produzenten und Konsumenten gleichermaßen Synergien schaffen und wesentlich dazu beitragen, regionale Produkte besser in einen geregelten Wirtschafskreislauf zu bringen.

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