Viviane Manke

Product Owner & Scrum Master

Mehr Mut

Dezember 2022

New Work“ oder „neues Arbeiten“ wird oft, je nachdem, wen man fragt, als Nischenerscheinung einer bestimmten „work bubble“ verstanden – oder alternativ als „cooles Büro mit Kickertisch, Hipsterkaffee und Obstkorb“ fehlinterpretiert. Definitionen gibt es viele. Doch worum geht es eigentlich? Das Wort der Stunde ist „Empowerment“. Die Stärkung der Mitarbeitenden, proaktiv und selbstbestimmt Einfluss zu nehmen auf ihre Arbeit, mitzubestimmen, sich einzubringen, Freiheiten zu genießen. Autonom einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen. Die Zielsetzung? Die ausgeprägte Fähigkeit zur Weiterentwicklung und Anpassungsfähigkeit der Unternehmen an die sich verändernden Rahmenbedingungen. Klingt gut, wenn auch gleich etwas abstrakt. Hat aber auch seine Tücken: einerseits sind die wenigsten Unternehmen aktuell bereit, ihren Mitarbeitenden diese Autonomie (auch anteilig) zuzugestehen, andererseits sind die Mitarbeitenden soviel Freiheit und damit soviel Verantwortung nicht gewöhnt. 
Was also tun? Hier würde ich mir deutlich mehr Mut auf beiden Seiten wünschen. Mut auf Seite der Unternehmen, sich neben der Frage nach zukunftsfähigen Innovationen auch die Frage nach dem eigenen Sinn und ihrem Beitrag zum Gemeinwohl zu stellen. Mut den Status Quo zu hinterfragen und offen zu sein für Ideen und Experimente. Mut, die Verantwortung zu verteilen. 
Mehr Mut auf Seite der Mitarbeitenden, sich die eigenen Stärken, Schwächen, Kompetenzen bewusst zu machen. Danach zu fragen, was sie jeweils brauchen, um diese im Arbeitsalltag einbringen zu können. Mut, (mehr) Verantwortung zu tragen. 
Zufriedene Mitarbeitende, innovative, anpassungsfähige Unternehmen – „New Work“ kann eine Lösung sein für einige der dringenden, aktuellen Herausforderungen in der Arbeitswelt.