Benjamin Bildstein

Profisegler

In Menschen investieren

September 2020

Als Segelsportler reise ich für Regatten um den gesamten Globus, wie Brasilien, Argentinien oder Japan … Dabei sehe ich viel von der Welt, eben auch Armut. Und wer möchte dann nicht etwas Wirksames dagegen tun? Eine gute Möglichkeit dazu habe ich mit Oiko­credit gefunden, wo direkt in den von Armut betroffenen Ländern Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird. Geld, das ich als Rücklage zur Verfügung habe, wird dabei ethisch sinnvoll angelegt und arbeitet für eine gerechtere Welt. Oikocredit finanziert Mikrokreditprogramme, um einkommensschwache Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu unterstützen und Jobs zu schaffen.
Menschen, die normalerweise von keiner Bank einen Kredit bekommen, können damit zum Beispiel eine Geschäftsidee verwirklichen, mit der sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie sichern. Der Einfallsreichtum ist groß, um mit einem Kleinkredit eine eigene Existenz aufzubauen: etwas Saatgut, um das eigene Stückchen Land zu bebauen, eine Nähmaschine als Basis eines Reparaturshops, ein Werkzeugset, um eine Fahrradwerkstatt zu betreiben oder eine Grundausstattung für einen Marktstand. 
Wenn ich auf solche Weise in Menschen investiere, auf ihre Fähigkeiten vertraue, so kann das ungeahnte Kräfte mobilisieren. Nicht umsonst liegt die Rückzahlungsrate bei fast 100 Prozent. Dieses Erfolgsrezept basiert auch auf einer intensiven Beratung und Begleitung der Menschen und ihrer Projekte durch einheimische Fachkräfte, die den wirtschaftlichen Erfolg der mitfinanzierten Vorhaben sichern helfen. Besonders verlässliche Finanzpartner sind Frauen, sie machen 86 Prozent der Kunden von Oiko­credit-Partnern aus. Mikrokredite sind eine partnerschaftliche Kooperation auf Augenhöhe. Sie stärken Eigeninitiative, Selbstverantwortung und den Gerechtigkeitssinn.