Christian Vögel

Landes-Energiebeauftragter

#vorarlbergspartenergie – Kleinvieh macht Mist

September 2022

Durch die aktuellen Ereignisse ist das Thema Energiesparen wieder ins Rampenlicht gerückt. Die letzten Jahre waren von niedrigen Energiepreisen geprägt, die Sparanreize gering. Der Krieg in der Ukraine hat uns den Preis für die billige Energie deutlich gemacht. Ausgehend vom Gas stiegen die Preise für Strom und andere Energieträger rapide an. Niemand kann genau sagen, wie sich die Situation im Winter entwickelt. Positiv ist, dass die ergriffenen Maßnahmen wirken. Die Gasspeicher füllen sich trotz verringerter Lieferungen aus Russland. Gut so, aber Entwarnung kann noch keinesfalls gegeben werden.
Ein möglichst geringer Verbrauch ist für die kommenden Monate essentiell. Umfassende Maßnahmen, wie Gebäudesanierung oder Wärmerückgewinnung in der Industrie, senken den Verbrauch erheblich. Diese umfassenden Maßnahmen haben aber eine längere Vorlaufzeit: Wurde mit der Umsetzung noch nicht begonnen, wirkt der Einspareffekt im kommenden Winter noch nicht. Sofort wirksam sind simple Energiespartipps. Raumtemperatur senken, nicht genutzte Räume temperieren, beim Kochen Deckel drauf, Licht aus wenn man‘s nicht braucht, etc. Auto möglichst stehen lassen. Bahn, Bus oder Fahrrad benutzen. In Vorarlberg sind z.B. 42 Prozent aller Autofahren kürzer als fünf Kilometer – perfekt fürs Rad oder fürs zu Fuß zu gehen. Kleine Maßnahmen bringen viel, wenn sich viele daran beteiligen. Auch Kleinvieh macht Mist!
Energie, die nicht gebraucht wird, muss nicht bezahlt werden. Gas das jetzt nicht gebraucht wird, kann für den Winter eingelagert werden! Energiesparen spart Geld und hilft die Energieversorgung zu sichern. Ich hoffe, dass diese Krise bald vorbei ist und das gute alte Energiesparen dann aber nicht wieder ad acta gelegt wird. Denn: Jede Kilowattstunde die nicht erzeugt werden muss, ist mit Abstand die umweltfreundlichste.